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Das liest die LIBREAS, Nummer #1 (Sommer / Herbst 2017)


Zitiervorschlag
Redaktion LIBREAS, "Das liest die LIBREAS, Nummer #1 (Sommer / Herbst 2017)". LIBREAS. Library Ideas, 32 ().


Beiträge von Ben Kaden (bk), Karsten Schuldt (ks), Alexander Struck (as), Michaela Voigt (mv)

Zur Kolumne

Ziel dieser Kolumne ist es, eine Übersicht zu geben über die in der letzten Zeit erschienene bibliothekarische, informations- und bibliothekswissenschaftliche sowie für diesen Bereich interessante Literatur. Enthalten sind Beiträge, die der LIBREAS-Redaktion oder anderen Beitragenden als relevant erschienen.

Themenvielfalt sowie ein Nebeneinander von wissenschaftlichen und nicht-wissenschaftlichen Ansätzen wird angestrebt und auch in der Form sollen traditionelle Publikationen ebenso erwähnt werden wie Blogbeiträge oder Videos beziehungsweise TV-Beiträge.

Gerne gesehen sind Hinweise auf erschienene Literatur oder Beiträge in anderen Formaten, diese bitte an die Redaktion richten. (Siehe Impressum: http://libreas.eu/about/), Mailkontakt für diese Kolumne ist zeitschriftenschau@libreas.eu.) Die Koordination der Kolumne liegt bei Karsten Schuldt, verantwortlich für die Inhalte sind die jeweiligen Beitragenden. Die Kolumne unterstützt den Vereinszweck des LIBREAS-Vereins zur Förderung der bibliotheks- und informationswissenschaftlichen Kommunikation.

Artikel und Zeitschriftenausgaben

Der Schwerpunkt Metadata der Mitteilungen der Vereinigung Österreichischer Bibliothekarinnen & Bibliothekare (70 (2017) 2, https://ojs.univie.ac.at/index.php/voebm/issue/view/178 vereinigt die Vorträge eines Workshops im Rahmen des Infrastrukturprojektes e-infrastructures. In diesen werden einige Projekte aus Österreich vorgestellt, aber vor allem noch einmal grundsätzliche Überlegungen zum Metadatenmanagement an Hochschulbibliotheken dargelegt. (ks)

Das Sammeln, Erschliessen und Anbieten von Medien in Bibliotheken und Archiven wird allgemein als ethisch problemlos verstanden, obwohl es das selbstverständlich auch nicht ist. In Sammlungen sind Machtstrukturen und Geschichte eingeschrieben, Kataloge und Infrastruktur sind nicht objektiv. Solche Aussagen sind manchmal nur schwer fassbar, der Schwerpunkt der Collection Development Sharing Knowledge and Smashing Stereotypes: Representing Native American, First Nation, and Indigenous Realities in Library Collections (42 (2017) 3-4, http://www.tandfonline.com/toc/wcol20/42/3-4?nav=tocList [größtenteils Paywall]), welcher sich auf Sammlungen über (weniger, das ist die Kritik, mit) American Natives / First Nations in den USA und Kanada konzentriert, macht diese Strukturen greifbarer. In diesen Sammlung treffen nicht nur koloniale Geschichte und Forderungen nach De-Kolonialisierung, sondern auch unterschiedliche Wissensansprüche (zum Beispiel der wissenschaftliche Drang, alles darzustellen im Gegensatz zum Anspruch, bestimmtes Wissen über Rituale abgeschirmt zu halten) aufeinander. (ks)

Eine bemerkenswerte ethnologische Studie zur Praxis der Vorleseveranstaltungen in (schwedischen) Öffentlichen Bibliotheken erschien in der New Review of Children’s Literature and Librarianship. (Åse Hedemark: Telling Tales. An Observational Study of Storytelling for Children in Swedish Public Libraries. In: New Review of Children’s Literature and Librarianship 23 (2017) 02, 106-125, https://doi.org/10.1080/13614541.2017.1367574 [Paywall]) Grundsätzlich versuchen die Bibliothekarinnen und Bibliothekare in diesen Veranstaltungen ein vorgängig festgelegtes Programm durchzuziehen, welches auch mit vielen, oft zu vielen, pädagogischen Zielen verknüpft sei. Gleichzeitig gibt es von ihnen kaum ernsthafte Kommunikation mit den Kindern. Es werden viele rhetorische Fragen gestellt, zumeist zum vorgelesenen Text und den gezeigten Bildern, aber auf andere Anregungen und Verhaltensweise der Kinder wird nicht eingegangen. Die Kinder werden, so die Autorin, selten als Partizipierende wahrgenommen; auch wenn sie dies einfordern. (ks)

In Studying the Night Shift (Schwieder, David ; Spears, Lauras I.: Studying the Night Shift: A Multi-method Analysis of Overnight Academic Library Users. In: Evidence Based Library and Information Practice 12 (2017) 3, https://doi.org/10.18438/B8BM1F) berichten David Schwieder und Laura I. Spears von einer Untersuchung der Interessen von Studierenden, welche an einer US-amerikanischen Universitätsbibliothek die 24/7-Öffnungszeiten nutzen, um die Nächte durchzuarbeiten. Im Ergebnis bestätigen Sie, was auch in anderen Ländern und Bibliotheken vermutet wird: Dass zumindest Studierende vor allem Interesse am Raum Bibliothek und der gebotenen Infrastruktur haben, aber kaum an bibliothekarischer Beratung oder am Kontakt mit dem Bibliothekspersonal. (ks)

Ein überraschend negatives Bild zeichnet Kaetrena Davis Kendrick (Davis Kendrick, Kaetrena: The Low Morals Experience of Academic Librarians: A Phenomenological Study. In: Journal of Library Administration 57 (2017), 846-878, https://doi.org/10.1080/01930826.2017.1368325 [Paywall]) in einer Untersuchung über die Wissenschaftlichen Bibliotheken (in den USA) als Arbeitsplatz, an dem eine Arbeitskultur herrscht, in denen das Personal beleidigt, unterbewertet oder auch psychologisch beschädigt wird. Davis Kendrick beschreibt dabei, auf der Basis von Interviews, wie diese negative Kultur auf das Personal wirkt. (ks)

Wissenschaftliche Bibliotheken streben immer wieder an, direkt mit Forschenden in Kontakt zu kommen, um diese zu beraten und direkt bei ihrer Arbeit unterstützen zu können. Ein Ausdruck davon sind Library Liaison Programs, die mit großem Personalaufwand betrieben werden. Laura Banfield und Jo-Anne Petropoulos bieten in einem Artikel, der eigentlich eine spezifische Bibliothek beschreiben soll, eine umfassende Übersicht zu verschiedenen Modellen dieser Liaison Programme. (Banfield, Laura ; Petropoulos, Jo-Anne: Re-visioning a Library Liaison Program in Light of External Forces and Internal Pressures. In: Journal of Library Administration 57 (2017), 827-845, https://doi.org/10.1080/01930826.2017.1367250 [Paywall]) (ks)

In einer recht umfangreichen Studie (n=1000) untersuchten Dirk Lewandowski, Friederike Kerkmann, Sandra Rümmele und Sebastian Sünkler die Kompetenz deutscher Internetnutzer, Anzeigen auf Google als solche zu erkennen und von den eigentlichen Suchergebnissen zu unterscheiden. Dies gelang nur einem sehr geringen Teil von Proband*innen vollständig. Darüber hinaus ermittelte die Forschungsgruppe, dass bei den Proband*innen nur ein begrenztes Wissen zum Geschäftsmodell der Suchmaschine vorliegt. Die Autor*innen schlussfolgern, dass die Kennzeichnung der Anzeigen auf Google nicht ausreichend ist.

(Lewandowski, Dirk ; Kerkmann, Friederike; Rümmele, Sandra: An empirical investigation on search engine ad disclosure. In: JASIST, Early View. 10.1002/asi.23963, https://doi.org/10.1002/asi.23963 [Paywall] [OA-Version](https://arxiv.org/abs/1710.08389)] (bk)

Die Datenstelle ermöglicht den Übergang von der Spekulation zur faktenbasierten Handlung. – so fasst Bernhard Mittermaier die Zielsetzung des Nationale[n] Kontaktpunkt Open Access (NOAK) zusammen. Das Interview führte Konstanze Söllner und thematisiert neben der Entstehungsgeschichte die künftigen Schwerpunkte und Aufgaben des NOAK. (Mittermaier, Bernhard: Datenarbeit und Nationaler Kontaktpunkt Open Access – ein Interview mit Dr. Bernhard Mittermaier. In: ABI Technik 37 (2017) 4, S. 293–296. [https://doi.org/10.1515/abitech-2017-0062) (mv)

Andreas Ledl hat verschiedene Open-Access-Zeitschriften (unter anderem aus dem deutschsprachigen LIS-Bereich) untersucht und gibt einen Überblick darüber, welche Plattformen und Werkzeuge diese Journale für Hosting, Workflowmanagement und Satz nutzen. Es wird deutlich, dass OJS zwar der Platzhirsch auf dem Markt der Open-Source-Software für Zeitschriftenhosting ist, aber bei weitem nicht die einzige in der Praxis verwendet Lösung. Für Interessierte, die selbst Workflows für Zeitschriften aufbauen bzw. optimieren wollen, liefert der Beitrag zahlreiche praktische Hinweise – in Bezug auf Plattform, Hosting, Satz sowie Indexierung. (Ledl, Andreas: Software, Server, Suchmaschine – Technische Kriterien der Gründung und des Betriebs von (Diamond) Open Access-Zeitschriften. In: ABI Technik 37 (2017) 4, S. 30–38. https://doi.org/10.1515/abitech-2017-0005 [Paywall] [OA-Version: (http://edoc.unibas.ch/54846/)]) (mv)

Monographien

In einer Abschlussarbeit, die letztlich auch als Monographie in der Reihe Leipziger Arbeiten zur Bibliotheks- und Informationswissenschaft publiziert wurde, stellt Christian Schmidt anhand einer Umfrage klar, dass der Tausch von gedruckten Schriften für Wissenschaftliche Spezialbibliotheken weiterhin Relevanz hat, zumeist zwar mit abnehmender Tendenz, teilweise aber auch zunehmend. Der digitale Wandel sei nur ein Grund, dass sich der Schriftentausch ändere. Budget- und Personalabbau seien ebenso relevant. (Schmidt, Christian: Schriftentausch und Digitaler Wandel: Eine empirische Untersuchung am Beispiel wissenschaftlicher Spezialbibliotheken. Berlin: BibSpider, 2017) (ks)

Offensichtlich für eine breite Öffentlichkeit, und nicht die Fachcommunity, geschrieben, ist die an Illustrationen reiche Monographie zur Geschichte der Bibliothek des Deutschen Museums in München, die ihr Leiter Helmut Hilz im Verlag des Museums vorgelegt hat. (Hilz, Helmut: Die Bibliothek des Deutschen Museums. München: Deutsches Museum Verlag, 2017) Das im Coffee Table Book Format gehaltene Buch gibt eine – teilweise sehr langatmige, weil auf den Akten von Sitzungen und Verwaltungsvorgängen basierende – Übersicht zur Entwicklung der Bibliothek, zu ausgewählten Beständen und im Bestand enthaltenen Werken. Der Gründungszeit wird weit mehr Platz eingeräumt als den späteren Jahrzehnten bis heute. Dennoch ein sehr schönes Buch. (ks)

Aus einer selbstorganisierten Lerngruppe von Bibliothekarinnen und Bibliothekaren ging eine Monographie zur Nutzung von Autoethnographie in der Bibliothekspraxis und -forschung hervor. (Deitering, Anne-Marie ; Schroeder, Robert ; Stoddart, Richard (Hrsg.): The Self as Subject: Autoethnographic Research into Identity, Culture, and Academic Librarianship. Chicago: Association of College and Research Libraries, 2017) Das Buch umfasst, neben einer Einführung und einer Reflektion am Ende, 15 Kapitel, die jeweils autoethnographische Forschungen in (US-amerikanischen und kanadischen) Wissenschaftlichen Bibliotheken präsentieren. Obwohl nicht alle Themen auf Bibliotheken im DACH-Raum zu übertragen sind (was auch der Methode widersprechen würde), zeigt dieses Sammlung die Stärken solcher selbst-reflektiven Forschungen auf. Nachahmenswert ist aber vor allem der Ansatz, dass Kolleginnen und Kollegen selbsttätig Lerngruppen organisieren und in ihnen gemeinsam Lernprojekte durchführen – um bessere Menschen und Bibliothekarinnen, Bibliothekare zu werden. (ks)

Social Media

Elsevier hat bepress gekauft, den Hersteller der Repositorienplattform Digital Commons, welche vor allem in Nordamerika für den Betrieb institutioneller Repositorien eingesetzt wird. Die Bibliothek der University of Pennsylvania hat angekündigt, die Partnerschaft mit bepress zu beenden und berichtet nun über den Umstieg zu einer neuen Repositorienlösung im eigens gestarteten Blog und Twitter-Account: https://beprexit.wordpress.com/ und https://twitter.com/beprexit/ (mv)

Hinweis von @oa_intact: https://twitter.com/oa_intact/status/922790669013389312: Welches Land hat den höchsten Gold-OA-Anteil weltweit? Brasilien führt vor Serbien und Pakistan; Nigeria ist in den Top 10. Weitere überraschende und weniger überraschende Zahlen finden sich in einer im Oktober 2017 veröffentlichten Studie, http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0070-pub-29128079. (mv)

Was schreibt man auf die letzte Folie einer Vortragspräsentation? Eine klare Meinung zu dieser Frage hat @AndreasZeller https://twitter.com/AndreasZeller/status/926116900651896835: Why final "Thank you" slides drive me nuts https://andreas-zeller.blogspot.de/2013/10/summarizing-your-presentation-with.html (mv)

Ablehnung eines Artikels in einer Elsevier-Zeitschrift durch den Journal Editor nach 39 Minuten, das erlebte @ManuelPorcar1 https://twitter.com/ManuelPorcar1/status/928251836406083584 und vermutet dahinter ein Geschäftsmodell. (mv)

Clone Wars sind nur noch einen Wimpernschlag entfernt: Boston Dynamics zeigt die Fähigkeiten ihrer aktuellen (Kriegs-)Roboterentwicklung https://twitter.com/mrmedina/status/931291808394440706, die zu informationsethischer Diskussion einladen. (as)

Die Nutzung von Standardbibliotheken bei häufig auftretenden Programmierproblemen empfiehlt sich. Aber einige solcher Standardbibliotheken enthalten auch unerwartete Features – so enthält etwa libxml2 auch einen FTP-Client, berichtet @moyix https://twitter.com/moyix/status/932324519427141635. Jedes Feature erhöht die Komplexität, was IT-Sicherheit schwerer handhabbar macht. (as)

Rein in die Organisation und von innen aufmischen? SpringerNature geht wohl an die Börse, voraussichtlich im Sommer 2018 – das berichtet Christian Gutknecht im Gemeinschaftsblog wisspub.net (https://wisspub.net/2017/11/28/springernature-vor-boersengang/). Voraussichtlich wird ein beachtlicher Anteil der Aktien frei an der Börse zu handeln sein. (mv)

Konferenzen, Konferenzberichte

[Diesmal keine Hinweise.]

Populäre Medien (Zeitungen, Radio, TV etc.)

Anhand der Ausstellung Frank Lloyd Wright at 150: Unpacking the Archive im Guggenheim-Museum in New York (12. Juni-01. Oktober 2017) reflektiert Julian Rose grundsätzliche Aspekte, des Umgangs mit Archivalien im Museumszusammenhang. Er stellt dabei zunächst (mit Walter Benjamin) die grundlegende Spannung zwischen Ordnung und Unordnung heraus und betont, dass Museen bei der Auswahl von Archivialien für die Präsentation unvermeidlich eine bestimmte Form von Geschichte konstruieren sowie die prinzipielle Unabschließbarkeit eines Archivs und seiner Erschließung. Neuigkeit, und damit die Freude am Entdecken, sind verführerisch, als Auswahlkriterien aber häufig zu eng. Er plädiert vielmehr für die grundlegende Verschiebung der Archivarbeit von der Auswahl (Selection) zur Deutung (Analysis), from material to method. Nicht die Entdeckung des Unbekannten muss vorrangiges Ziel sein sondern das Entdecken (beziehungsweise neue Betrachten) des Bekannten. Anhand des Wright-Archivs und dem Guggenheim-Museum selbst betrachtet er schließlich Gebäude selbst als dynamische Medien, in denen sich soziale und politische Effekte sammeln und lesen lassen. Gebautes wird, wie die Archivalien zu ihnen verdeutlichen, geschrieben. Während Julian Rose material-to-method-Verschiebung gut in das Selbstverständnis der Digital Humanities passen dürfte, ist der Ansatz des Gebäudes sozio-politisches Konstrukt unmittelbar für das Forschungsfeld Bibliotheksbau und -architektur relevant. (Julian Rose: Archive Fever. In: ARTFORUM, October 2017, S. 85f.) (bk)

2005 wurde die neue gemeinsame Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin und der Universität der Künste Berlin eröffnet. Der Neubau konnte dank einer Spende des Volkswagen-Konzerns fertiggestellt werden; die Bibliothek trug fortan dessen Namen. Ein Antrag der Partei DIE LINKE wirft nun die Diskussion auf, ob die Bibliothek umbenannt werden sollte. (Thomas Loy: Linke will Volkswagen-Bibliothek umbenennen. In: Tagesspiegel, http://www.tagesspiegel.de/berlin/charlottenburg-wilmersdorf-linke-will-volkswagen-bibliothek-umbenennen/20602480.html, So 19.11.2017) (mv)

Weitere Medien

Relevant für das Management elektronischer Medien in Bibliotheken ist selbstverständlich die Veröffentlichung der Version 5 des COUNTER Code of Practice: https://www.projectcounter.org/release-5-code-practice/ Die neue Version versucht die unterschiedlichen Daten zu den unterschiedlichen Formen elektronischer Medien in möglichst wenigen, dafür flexiblen Formularen abzubilden. (ks)

Rezensionen

Frustriert von einer wahrgenommen sinkenden Qualität des wissenschaftlichen Publizierens und generell einer Kommodifizierung der Autorschaft spielt der Autor in seiner Kolumne mit der Idee einer fixen Beschränkung der Gesamtwortzahl pro Wissenschaftler*in. (Brian C. Martinson: Give reasearchers a lifetime word limit. In: Nature, 19. October 2017. Volume 550 Number 7676. https://doi.org/10.1038/550303a ) Er schildert zahlreiche Vorteile und wenige Nachteile dieses Ansatzes und übersieht erstaunlicherweise das totalitäre und dystopische Potential einer solchen Verordnung. (bk / ausführlicher: http://libreas.tumblr.com/post/166779373311/word-limits)

Besprechung zur Festschrift für Rafael Capurro. Die Autorin würdigt den Bibliotheks- und Informationswissenschaftler, umreißt anhand des Sammelbandes dessen Forschungsfelder und seinen Einfluss und arbeitet heraus, dass der Band als einführendes Buch in sein Werk vermutlich zu komplex ist. (Kristene Unsworth (2017): Book Review: Information Cultures in the Digital Age: A Festschrift in Honor of Rafael Capurro. Matthew Kelly and Jared Bielby. Wiesbaden, Germany: Springer VS, 2016. 479 pp. $129.00 (Paperback). (ISBN 978-3-658-14679-5). In: JASIST. Early View. 17 October 2017. https://doi.org/10.1002/asi.23891 [Paywall]) (bk / ausführlicher: http://libreas.tumblr.com/post/166747888776/libreas-lektueren)

Debatten

Birger Hjørland: Does informetrics need a theory? A rejoinder to professor Anthony Van Raan. Letter to the Editor. In: JASIST Volume 68, Issue 12 December 2017 Page 2846. https://doi.org/10.1002/asi.23964 [Paywall]

Birger Hjørland annotiert eine Rezension von Anthony van Raan und weist auf eine mögliche Fehleinschätzung des Rezensenten hin, die besagte, dass die Informetrie ohne wissenschaftstheoretisches Fundament auskommen würde. Auslöser war eine Kritik Hjørlands am Web of Science, das als System der Wissensorganisation laut Hjørland die Sichtbarkeit von Inhalten und damit Wissen aktiv beeinflusst. Hjørland erhält diese Position einer fehlenden Neutralität des Web of Science aufrecht, betont, dass unterschiedliche Ansätze der Informationswissenschaft verschiedene theoretische Grundlagen haben und plädiert seinerseits für eine explizite Verständigung über diese theoretischen Grundlagen. (bk)

Vermischtes

Die kurze, mit zwei Fotografien des Pressefotografen Heinz Schönfeld illustrierte Redaktionsmeldung, informiert darüber, dass der Neubau der Stadtbezirksbibliothek Prenzlauer Berg in der Greifswalder Straße 87 am 07. April 1981 eröffnet wurde und montags bis freitags von 10-19 Uhr und samstags von 09-12 Uhr geöffnet sein wird. Welche Ausnahme außer mittwochs darstellt, führt die Meldung nicht aus. (ND: Ein Literaturtreff in der Greifswalder Straße. In: Neues Deutschland, Mi. 8. April 1981, S.8) (bk)

In der Rubrik Berliner Chronik meldet die Redaktion der Berliner Zeitung kurz, dass Dr. Joris Vorstius, Direktor der Katalogabteilung der Öffentlichen Wissenschaftlichen Bibliothek Berlin, einen Lehrauftrag für Bibliothekswissenschaft an der Philosophischen Fakultät der Humboldt-Universität erhielt. (Berliner Zeitung: Lehrauftrag für Bibliothekswissenschaft. In: Berliner Zeitung, Fr. 14. März 1947, S. 4) (bk)