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Bildergalerie: Das Informations-, Kommunikations- und Medienzentrum der BTU in Cottbus


Zitiervorschlag
Redaktion LIBREAS, "Bildergalerie: Das Informations-, Kommunikations- und Medienzentrum der BTU in Cottbus. ". LIBREAS. Library Ideas, 2 ().


Eine Abordnung der LIBREAS-Redaktion hatte das große Vergnügen Ende April den nach Entwürfen der Basler Stararchitekten Herzog und De Meuron erbauten Neubau des IKMZ in Cottbus zu besichtigen. Architektur- und Tagespresse feierten die Amöbenform (hier einige Beispiele für Amöben) des "völlig hierarchielosen Raumkörpers" (architektur.aktuell, 6/2005), dem gleichzeitig das Kunststück gelingt eine "Gralsburg des Medienzeitalters" zu sein (Die Welt, 04.02.2005).

Sofort einprägsam sind das psychedelische Farbenwerk (die "dem Besucher Orientierung verschafft, wie tief er bereits in den dichten Regalwald vorgedrungen ist." - Der Standard, 08.02.2005), die buchstabenbeprägte Fassade und dem stadtplanerisch ambitionierteren Auge die scheinbar absolute Bezugslosigkeit der "Lesewolke" (werk, bauen und wohnen, 4/2005) zu seinem urbanen Umfeld.

Wenn es tatsächlich stimmt, dass sich die Architekten von der schon etwas älteren - und eher eckigen als amöbigen - Stauferburg Castello del Monte (die "steinerne Krone Apuliens") nahe Andria haben stimulieren lassen, dann erklärt dies letzteres und man freut sich (für die Nutzer), dass der Hügel nicht auf die 540 m Höhe des Originals aufgeschüttet wurde. Ebenfalls erfreulich ist, dass im Gegensatz zum Vorbild, hier nur ein Sportplatz und nicht etwa ein benediktinisches Kloster überbaut wurde.

Auch die Funktion ist glücklicherweise eine andere: war der hübsche Turmbau in Apulien doch recht bald nicht mehr Jagdschloss, sondern Gefängnis und zwar für die Enkel des Erbauers Friedrich II. Solch ein Schicksal wollen wir den Kindern der Architekten und Bauherren natürlich nicht wünschen, obwohl das Gefühl, inmitten der Bücher einer Bibliothek ein Gefangener zu sein, Nutzern wie Personal sicher nicht unvertraut ist.

Ob die "gläserne Krone der Lausitz" später wie das große Vorbild zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wird, lässt sich heute noch nicht absehen, darf aber angesichts der weitaus repräsentativeren Glanzleistung der Architekten ("Allianz-Arena") und der letztlich auch der bunten Konkurrenz in Seattle (und vielleicht auch anderswo) bezweifelt werden.

Fröhlich anzuschauen ist das bibliotheksarchitektonische Ereignis der ersten Hälfte des Jahres 2005 allemal und wer Weiteres wissen mag ist bei der in der Auswahlbibliografie nicht immer gut, aber immerhin umfänglich bedient.

Ansonsten gibt es noch ein paar Bilder, allesamt gesammelt in einem ruhigen Haus an einem Freitagabend.

- Bildergalerie -


Auswahlbibliografie:

Adam, Hubertus: Gestalt und Gestaltlosigkeit. In: archithese 2/2005. 68-73
Elser, Oliver: Raumwunder in der Amöbenhülle. In: Der Standard. 08.02.2005
Fischer, Sabine von: Lesewolke. In: werk, bauen und wohnen 4/2005. S. 4-13
Gänshirt, Christian: Von der Befreiung des Lesers. In: Süddeutsche Zeitung. 08.02.2005
Käpplinger, Klaus: Ein Informationskristall. In: architektur.aktuell. 6/2005, S. 54-65
Land Brandenburg: IKMZ. Informations-, Kommunikations- und Medienzentrum der BTU Cottbus. Broschüre, 2005
Mischke, Roland: kryptisch. In: Frankfurter Rundschau. 03.03.2005
Seibold-Bultmann, Ursula. In: Neue Zürcher Zeitung. 13.12. 2004
Tanneberger, Susett: Das Informations-, Kommunikations- und Medienzentrum (IKMZ) der Brandenburgischen Technischen Universität in Cottbus. In: Bibliothek. Forschung & Praxis. 1/2-2005. S. 69-71
UniSpiegel: Die Bücherburg. 18.05.2005 - online
Zohlen, Gerwin: Gralsburg des Medienzeitalters. In: Die Welt. 04.02.2005