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Die Jubelhochstiege — Ernst Mayrs Hauptbücherei in Wien und ihre stadträumliche Wirkung


Zitiervorschlag
Ben Kaden, Manuela Schulz, "Die Jubelhochstiege — Ernst Mayrs Hauptbücherei in Wien und ihre stadträumliche Wirkung". LIBREAS. Library Ideas, 8/9 ().


Einleitung | The Building is the message | Städte, Texte, Netze | Die Bibliothek in der Stadt: Symbol und Atmosphäre | Die Hauptbücherei der Büchereien Wien | Ziele des Neubaus | Philosophie der Bücherei | Verkehrsräumliche Lage | Sozialräumliche Situation | Architektonische Umsetzung | Außenraum | Innenraum | Fazit

Einleitung

Die Library 2.0-Gang des Bibliotheksausrüsters Talis trifft sich ab und an zum Gespräch über die Zukunft des Bibliothekswesens. Dies tut sie zeitgemäß nicht etwa im realen Raum einer Bibliothekslounge, sondern im virtuellen Kommunikationsraum einer Online-Konferenz. Allerdings versteht sie sich nicht als exklusiver Club, sondern eher als Think Tank zur Zukunft des Bibliothekswesens und als solchem ist es Talis wichtig, dass das Bibliothekswesen und vielleicht auch der Rest der Web-Öffentlichkeit diese Gespräche mit- und nachverfolgen kann. Zu diesem Zweck gibt es regelmäßig auf talk.talis.com (talk.talis.com) die Mitschnitte der Gesprächsrunde zum Nachhören. Aus dem Januar 2007 findet man einen solchen Podcast zur Zukunft von Bibliotheksgebäuden.[Fn1]

Die Frage nach dieser ist besonders interessant, da sich hier zwei offensichtlich gegenläufige Trends ausmachen lassen: Einerseits spricht man und spricht Talis, nicht zuletzt im Zuge der so genannten „Bibliothek 2.0“, von einer drastischen Virtualisierung von bibliothekarischen Dienstleistungen, von „Online-Bibliotheks-Communities“ und „Webfilialen“, andererseits entstehen ganz reale öffentliche Bibliotheksgebäude, die, wie z. B. die Seattle Central Library[Fn2] aus Rem Koolhaas’ Office of Metropolitan Architecture (OMA)[Fn3] eine enorme mediale Aufmerksamkeit erfahren und damit sowohl als neue Wahrzeichen für die sie erbauenden Städte als auch damit wie als Monumente zur Aufrechterhaltung des Gedenkens an die Buchkultur fungieren. Die Innovation im kleineren Maßstab zeigt sich an pragmatischen und quartiersbezogenen Bibliothekslösungen, wie z. B. den Londoner Idea Stores[Fn4] in Whitechapel oder am Canary Wharf.

Die Teilnehmer der virtuellen Gesprächsrunde benannten einige Aspekte und dabei unter anderem ein Grundproblem, mit dem sich viele Öffentliche Bibliotheken konfrontiert sehen: Wie gut sie arbeiten, wird vorrangig danach beurteilt, wie viele Besucher und Entleihungen klassischer Medientypen der Zählerstand ihre Bibliotheksstatistik anzeigt.

Die dahinter stehende, auf quantitative Kennzahlen orientierte Sichtweise ist offensichtlich in einem Bibliotheksverständnis verankert, das aus einer Zeit vor der (ubiquitären) Vernetzung von Kommunikationskanälen stammt und anachronistisch der Beschränkung auf den klassischen und stillen Leser und Lerner im Lesesaal die Fahne hält. Sie vernachlässigt jedoch zwei Facetten, die die zeitgenössische Öffentliche Bibliothek kennzeichnen: die virtuelle Komponente und die Funktion der Bibliothek für den städtischen Raum, in dem sie sich befindet. Der städtische Raum ist dabei ein Kompositum aus spezifischen Räumen und Gegebenheiten wie dem allgemeinen Verkehrsraum, den sozialen Räumen und auch der sub-, post- oder nur urbanen Atmosphäre der an der jeweiligen Stelle als Ort erfahrbaren Stadtlandschaft darstellt.

Die Öffentliche Bibliothek ist mehr als Bibliothek, so unsere These: Sie ist ein stadtgesellschaftliches Grundelement.

Büchereien Wien: Die Hauptbücherei mit Freitreppe

Büchereien Wien: Die Hauptbücherei mit Freitreppe

The Building is the Message

Dieser Metaaspekt tritt in der Regel in der alltäglichen Beschäftigung mit der Bibliothek in den Hintergrund. Vorn spielt manchmal die Musik, z.B. im Rahmen des breiten Spektrums kultureller Angebote, dessen sich Bibliotheken gemeinhin annehmen, um auch jenseits der üblichen Leserschaft Publikum anzuziehen. Im Kerngeschäft geht es aber vor allem darum, die Nutzungsbereiche zu füllen und dem Kämmerer den Anspruch auf das Bibliotheksbudget anhand eines „vollen Hauses“ zu legitimieren.

Spätestens mit dem Eindringen der Prinzipien einer Digitalen Bibliothek in den Bereich des Öffentlichen Bibliothekswesens wird sich – sofern dies noch nicht geschehen ist – eine neue Kennzahl etablieren: die der Zugriffe auf die Webangebote der Bibliothek. Aber sowohl in der „Digitalen Stadtbibliothek“ wie auch in den Besuchermessungen der physischen Stadtbibliothek erfasst man mit diesen quantitativen Methoden, deren Popularität verständlicherweise daraus entspringt, dass sie am leichtesten zu erfassen sind, nur einen Ausschnitt der tatsächlichen Wirkungen einer solchen Einrichtung.

Denn am Ende ist der Nutzen einer Bibliothek natürlich ganz subjektiv und vor allem subjektiv ganz verschieden. Darüber, wie intensiv und in welcher Form die Bibliothek dem individuellen Nutzer und seinem spezifischen Bedürfnissen adäquat dienlich ist, lassen die Auswertung der Besucherstrichlisten und der Page-Impressions bestenfalls Mutmaßungen zu, meist jedoch weniger.

Dasselbe gilt in Bezug auf die stadträumliche Wirkung bzw. die stadtgemeinschaftliche Funktion der Bibliothek. Die Forschungsarbeit auf diesem Gebiet ist bislang eher rudimentär ausgeprägt, obschon man die stadträumliche Funktion einer solchen Einrichtung in den Wettbewerbsbeschreibungen der Architekten durchaus betont findet und auch Architekturpresse und Feuilleton diesen Gesichtspunkt in den Besprechungen von Neubauten gerne aufgreifen . Nur sind zu diesem Zeitpunkt die Gebäude noch nicht oder gerade erst gebaut und entsprechend auf ihre tatsächliche stadträumliche Wirkung – die nicht unbedingt mit der prospektiven Wahrnehmung des Architekten bzw. dem subjektiven Eindruck des Architekturjournalisten deckungsgleich sein muss – schwer zu bewerten. Zudem ist der konkrete Nutzer in diesem Stadium häufig naturgemäß nur als Abstraktum berücksichtigt und ein Rest Unsicherheit in Hinblick auf sein tatsächliches Verhalten bleibt auch bei der ausgefeiltesten Planung bestehen.

Dies ist insofern ein spannendes Element der Bibliotheks(bau)planung, als dass die Bibliothek des frühen 21. Jahrhunderts einerseits die volle Nutzerorientierung und andererseits im Anschluss daran den „Treffpunktcharakter“, bei der die Bibliothek neben der Funktion des Lese- und Informationsortes auch die eines Kommunikationsraumes, in dem sich die Nutzer mit der Bibliothek und vor allem auch untereinander austauschen, übernimmt. Bei der „Digitalen Stadtbibliothek“ nennt man das gern „Bibliothek 2.0“, in der physischen z. B. „meeting place“[Fn5].

In dieser Rolle ist ihr eine umso stärkere stadträumliche Wirkung konzeptionell beigegeben: Als meeting place ist die Bibliothek sowohl – um auf das berühmte kommunikationstheoretische Schema zurückzugreifen, Kanal, Sender, Empfänger und Botschaft in einem. Durch sie werden ganz klassische Nachrichten in Form von Inhalten übermittelt. Als Institution „Bibliothek“ sendet sie direkt – und zwar sich selbst – in den Stadtraum und beeinflusst sowohl die unmittelbare Umgebung wie auch, im Idealfall, bei Zentralbibliotheken die Verkehrsbeziehungen und –ströme im gesamten Stadtgefüge. Und schließlich wirken diese Stadtgefüge und die Menschen auf sie zurück.

Hält man sich die Komplexität der Einflussfaktoren vor Augen, sieht man, welch hartes Brot die Stadtplanung ist. A City is not a tree rief der Architekturtheoretiker Christopher Alexander in den 1960ern aus und tatsächlich hat man sich seitdem (in der westlichen Welt) vor hierarchisch strukturierten Planstadtvorstellungen sukzessive entfernt. Der Reiz des Urbanen liegt nicht zuletzt in dem unberechenbaren Moment, das der Komplexität der Metropolen innewohnt. Und je höher der Maßstab der Individualität in der gesellschaftlichen Werteskala verankert ist, um so pluralistischer und schwer vorhersehbarer – so eine weitere These – stellt sich das Stadtgefüge dar. Da aber das Grundprinzip einer solchen pluralen Gesellschaft, wie es sich ideal umgesetzt am Grundgesetz zeigt, die Garantie eines abgesicherten Rahmens, in dem sich individuelle Interessen- und Persönlichkeitsbildung vollziehen kann, voraussetzt, übernimmt die Stadtplanung selbstverständlich weiterhin eine wichtige stadtgesellschaftliche Rolle: Ihre Aufgabe ist es, einen solchen Rahmen stadträumlich und städtebaulich umzusetzen und damit die pluralistische Stadtgesellschaft, die „städtische Vielfalt“, als solche zu erhalten.

Dabei hat sie zwei Entwicklungen zu beachten: die der Menschen (Mikroebene), die der Stadt (Mesoebene) und die der Welt (Makroebene), die in der Kommunikationswelt der Netzwerkgesellschaft schon von selbst in Beziehung zueinander treten.

Treppe der Hauptbibliothek Wien mit Restaurant Canetti

Treppe der Hauptbibliothek Wien mit Restaurant Canetti und dem Haupteingang.

Städte, Texte, Netze

Das neue, und von manchen Kommunen noch nicht begriffene, Leitparadigma des 21. Jahrhunderts ist das der Glokalität, welches gemeinhin mit dem Prinzip „global denken, lokal handeln“ beschrieben wird. Den Kern bildet die Wechselwirkung zwischen lokalen und globalen Handlungen, Entscheidungen und Trends. Das bedeutet, dass in der global vernetzten Welt all das, was an einem konkreten Ort geschieht, potentiell auf alle anderen zurückwirken kann und dass globale Trends bis in den konkreten Ort hinunter wirken. Diese Welt ist eher – in Anlehnung an das Rhizom-Konzept von Gilles Deleuze und Félix Guattari[Fn6] – „rhizomatisch“ verknüpft als hierarchisch gegliedert zu verstehen.

The city is a Wurzelwerk, könnte man daraus ableiten, aber eigentlich ist sie ein mehr oder weniger selbstorganisierendes, dynamisches und heterarchisches Netzwerk von Kommunikationskanälen, die sich an manchen Punkten (den so genannten Hubs) bündeln und ansonsten einfach von „A nach B laufen“. Das gilt sowohl für die sozialen Netzwerke der Menschen, die sich über fünf oder sechs Ecken in ihrer Weltgesamtheit gegenseitig kennen, das gilt mit Einschränkungen für die Briefpost, bei der das lokale Postamt einen kleinen und das regionale Briefzentrum einen zentralen Hub darstellen, wobei die vielen Briefträger da draußen die A-nach-B-Kanäle darstellen. Und das gilt umso mehr für das Internet, auf dem ein ganzes hochkomplexes hypertextifiziertes Kommunikationsuniversum aufgeschaltet liegt, in welchem dank Web 2.0 ein Kommunikationsrhizom in schöner Selbstorganisation wuchert, das sich in seiner Vernetzungsgeschwindigkeit nur schwer begreifen, nicht mehr kontrollieren und allenfalls durch Strom- oder Netzabschaltung zerstören lässt. Hierarchisch lenken kann man hier nicht mehr viel.

Die Virtualisierung von Kommunikation im Netz, die durch die Verknüpfungsmöglichkeiten des Web 2.0 einen gewaltigen neuen Schub erfahren hat und einerseits aus Informationskonsumenten Informationsprosumenten macht und andererseits die Kommunikationsdichte – auch über Schnittstellen zur mobilen Kommunikation – extrem erhöht, eröffnet jedenfalls dem Rhizom als poststrukturalistischen Modell neue Perspektiven. Und getreu dem kybernetischen Prinzip der Rückkopplung bringen hier mehr Möglichkeiten wiederum mehr Möglichkeiten hervor. Dies gilt für die Kanäle wie auch die Botschaften (bzw. Inhalte) der Kommunikation, die nicht ohne einander existieren können. Denn die Pluralität der Verknüpfungen geht aufgrund der demateriellen Leichtigkeit der digitalen Botschaften mit einer flexiblen „Vervielfältigbarkeit“ der Inhalte einher. Wie der Weg, so das Ziel.

Es ist schon ein schwieriges Unterfangen, unter den digitalen Botschaften die Originale auszumachen und wenn, dann geschieht es, weil man sie zu solchen – z. B. über Verifizierungen und Metaangaben – erklärt. Anders stellt es sich vielleicht bei Echtzeitkommunikation mittels Skype oder Instant Messaging dar. Allerdings entzieht sich – so eine weitere These – diese Form der Kommunikation der Kategorisierung in Original und Kopie, da sie schlicht nur Ereignis und daher ephemer ist. Womöglich sind es genau diese vergänglichen und undokumentierten Botschaften, die zukünftig als das Einzigartige, Echte, Authentische an die Stelle des Originals treten. Und womöglich erklärt sich auch daraus, warum man sich die Bibliothek der Zukunft weniger als einen Ort, an dem Kopien von Originalen nutzbar gemacht werden, vorstellt, sondern vielmehr als Ort der Kommunikation.

In seinem schönen Essay „Die Stadt als Text“ beschreibt der französische Schriftsteller Michel Butor diese Veränderung sehr anschaulich und erkennt auch schon die Folge:

Die Entwicklung der Transport- und Informationsmittel beschleunigt den Prozeß. Wenn man sich zu Fuß oder Pferde fortbewegt, führt der kürzeste Weg von einem Vorort zu dem entgegengesetzt liegendem durch das Zentrum, so überfüllt es auch sein mag. Wenn es nur ein Exemplar des Textes, Stele oder Manuskript gibt, muß man es dort konsultieren, wo es sich befindet, so umständlich das auch ist. Wenn aber Fortbewegungsmittel und Straßen perfektioniert sind, wird man schneller vorankommen, wenn man den Ballungsraum umgeht. Wenn der Buchdruck für uns zuverlässige Exemplare vervielfacht, wenn das Telephon uns Gespräche über Entfernungen hinweg ermöglicht, wenn Presse, Telex, Radio uns die Informationen ins Haus liefern, brauchen wir nicht mehr in die Archive selbst gehen, sie verbreiten sich im Raum.[Fn7]

Und dies tun sie ungleich stärker in einer Welt, in der Breitbandanschlüsse neben Strom- und Wasserleitung zum existentiellen Infrastrukturelement geworden sind und mit Second Life wenigstens ein Vorbote einer virtuellen Parallellebenswelt erfolgreich Bestandteil des Mainstreams der Mittelschicht in der westlichen Welt und – was vielleicht noch entscheidender ist – Bestandteil der realen Ökonomie geworden ist.[Fn8] Der Mensch dieser Welt ist, wo ein Terminal ist. Die Zentren dieser virtuellen Agglomerationen sind beliebig und über geringe technische Schwellen beliebig zugänglich. Und auch ohne Second Life bringt uns die Digitale Bibliothek die Archivbestände bzw. ihre Digitalisate auf jeden Terminal, der ans Internet angeschlossen ist.[Fn9]

Für die Zentren der Städte hat dies, so Michel Butor, dramatische Folgen:

Damit verkommen die Zentren der alten Städte. Die Wohlhabenden lassen sich im Grünen nieder, haben ihre Autos, mitunter ihre Flugzeuge zur Verfügung. Der ehemalige Sitz der Macht verfällt, beherbergt die Armen, wird zu einem inneren Slum, bis es solche Gefahren birgt, daß man es räumt und reinigt, um daraus eine touristische Zone zu machen.

Das ist natürlich nur eine Sicht der Dinge und auch wenn Stadtentwicklungsprozesse wie z.B. Gentrifizierung[Fn10] so gelesen werden können, repräsentiert Michel Butor natürlich nur eine zugespitzte Sicht auf ein Geschehen, das in Mitteleuropa weitgehend schon in eine neue Runde geht. So zielen Ansätze wie das URBAN-Förderprogramm der EU und in Deutschland beispielsweise das Programm „Soziale Stadt“ auf eine inklusive Lenkung der städtischen Transformationsprozesse.

Dass jedoch die Zentren der Städte nur noch bedingt die Orte sind, an denen Wissen – also in gewisser Weise auch Macht, konzentriert wird, erscheint nachvollziehbar. Denn die einst originalen Texte lösen sich, wie gezeigt wurde, in der Netzwerkkommunikation vielleicht nicht auf, aber doch von ihrer unmittelbaren räumlichen Bindung. Die Macht, die mit der Kontrolle dieser Texte verbunden war, diffundiert peu à peu. Der Anspruch an eine transparente Governance und schlanke Verwaltungsstrukturen sind weitere Einflussfaktoren, die nicht selten dazu führen, dass die Entscheidungsinstitutionen des „dritten Weges“ in eher funktionalen als repräsentativen Verwaltungszentren organisiert werden. Aus Traditionsbewusstsein neigt man dazu, ebenfalls vor allem in Mitteleuropa, die architektonischen Repräsentationen der Macht zu konservieren, worin die Ursache dafür zu sehen ist, dass diese „alten“ Zentren in gewissem Ausmaß "musealisiert" werden.

Am Fuß der Treppe der Hauptbibliothek Wien

Am Fuß der Freitreppe der Hauptbibliothek. Durchgang zur U-Bahn.

Die Bibliothek in der Stadt: Symbol und Atmosphäre

Insofern erscheint es gerade in einer Stadt wie Wien, deren Zentrum „Innere Stadt“ tatsächlich einerseits intensiv mit Vergangenheit aufgeladen und dadurch musealisiert ist und andererseits auch wenige Baulücken aufweist, die groß genug wären, eine neue Hauptbibliothek zu vertretbaren Kosten zu realisieren, verständlich, sich für eine etwas randständigere Lage zu entscheiden. Hinzu kommt, dass dieser Typus von Stadtzentrum in einer Europäischen Stadt gemeinhin zu einem großem Anteil mit touristischem Publikum bevölkert ist, welches zwar unter Umständen, jedoch in der Regel nicht primär Zielgruppe einer Stadtbibliothek ist.

Aber benötigt die Zielgruppe „Stadtbevölkerung“ überhaupt noch die bauliche Manifestation ihres kommunalen Informationsversorgers, wenn T. Scott Plutchak im besagten Talis-Podcast meint:

We need to focus much more on the changing roles of librarians and not worry so much about the role of libraries. The library is just a tool.

Abgesehen davon, dass die Wiener Stadtbevölkerung insgesamt heterogen genug ist, um nicht nur ein „Internet-Publikum“ aufzuweisen, stellt das Bibliotheksgebäude, wie wir in diesem Text darzulegen versuchen, weitaus mehr als ein Werkzeug dar. Die Bibliothek erschöpft sich nicht im Funktionalen, sondern besitzt eine symbolische Komponente, die sie als Botschaft in den Stadtraum sendet. Das ist in etwa der Punkt, den die Diskussion bei Talis der Bibliothek zugesteht, wenn bemerkt wird:

The library still has an emotional residence.

Dabei verweist „still“ auf einen weitgehend nostalgisch definierten Mehrwert. Ein solcher ist für die Rolle des Gebäudes im Stadtgefüge weit weniger von Bedeutung, als die Gesamtwirkung des Gebäudes auf die Zielgruppe Stadtgemeinschaft. Das Bibliotheksgebäude als öffentlicher Ort, an dem man Zugang zu (kon)textualisierter Erkenntnis aller Art erhält, bietet sich wie kein zweiter als „Austragungsort“ von Öffentlichkeit an. Das Bibliotheksgebäude ist also durchaus als eine Art Agora zu denken. Und selbst wenn diese virtuell mit Second Life oder Ning u.a. simulierbar ist, so wird bei den virtuellen Formen jedem Partizipanten schnell das Hauptproblem digitaler Kommunikationsforen bewusst: die Kanalreduktion.

Bildschirmkommunikation reduziert den sensuellen Umfang der Kommunikation und zwingt diese in die jeweiligen technischen Bedingungen. Sie ist eine willkommene Ergänzung und Erweiterung der Möglichkeiten, eine funktionierende Stadtgesellschaft kann sie jedoch kaum erfolgreich abbilden. Denn mit der Abwesenheit eines sensuellen Umfelds, dass über das visuelle hinausgeht, mangelt es ihr an einer Grundbedingung von urbaner Qualität/des Urbanen: an Atmosphäre.

Ein Bibliotheksneubau, wie der der Hauptbücherei in Wien, hat, sofern er stadtplanerisch durchdacht ist, also neben der reinen Dienstleistungsfunktionalität auch noch mindestens zwei weitere Ziele: erstens die Schaffung von öffentlichem, d.h. frei zugänglichen und öffentlich nutzbarem Raum und zweitens eine atmosphärische Wirkung. Wenigstens in einer europäischen Stadt wird die Bibliothek nicht beziehungsfrei zu ihrem städtischem Umfeld platziert – was sie übrigens grundsätzlich vom Prinzip der Shopping Mall unterscheidet, die eine geschlossene, quasi-öffentliche, und störungsfreie Konsumwelt repräsentiert – sondern ganz bewusst auf die Wechselwirkung mit dem Stadtraum hin ausgerichtet.

Dies lässt sich mehr oder weniger deutlich bei allen öffentlichen Bibliotheksneubauten, sei es in Ulm oder in Madrid-Usera, seien es die Londoner Idea-Stores oder die Mittelpunktbibliothek in Berlin Köpenick, feststellen: Diese Gebäude sind nicht allein auf die möglichen Informationsbedürfnisse ihrer (potentiellen) Nutzer, sondern auch auf ihre stadträumliche Umgebung bezogen. Dabei übernehmen sie als meeting place innerhalb in der städtischen Infrastruktur mehr als die Aufgabe einer Informations- oder Bildungseinrichtung: Sie fungieren als Treffpunkte, als greifbare, sichtbare, identifizierbare und im Idealfall Identität stiftende Orte.

Dass Bibliotheken daneben generell als Aufwertungsmerkmal für Sanierungsgebiete fungieren, was sich aus ihrer nach wie vor positiven institutionellen Konnotation erklärt, ist ein weiterer Aspekt – genannt sei hier exemplarisch die 2006 eröffnete Public Library in Des Moines von David Chipperfield.

Die Hauptbücherei der Büchereien Wien

Unter den europäischen Metropolen ist Wien eher eine der kleineren. In ihren 23 Stadtbezirken von der Inneren Stadt bis Liesing leben um die 1.650.000 Einwohner.
Das Öffentliche Bibliothekssystem umfasst die Hauptbücherei sowie eine Reihe von Zweigstellen, die in nahezu allen Bezirken zu finden sind. In der Inneren Stadt und in der Josefstadt gibt es keine Filiale, aber der Bücherbus hält an der Stubenbastei.

Die Hauptbücherei liegt am so genannten „Gürtel“ direkt auf der Grenze der beiden Innenbezirke „Neubau“ (7. Bezirk) und „Rudolfsheim-Fünfhaus“ (15. Bezirk), die sich sowohl in Größe (161 ha und 392 ha), Einwohnerzahl (28.292 und 64.895) sowie Einkommensniveau unterscheiden.[Fn11] Der 7. Bezirk, dem aufgrund seiner engen Bebauung und außerdem seines Rufes „eine Hochburg der Prostitution“ zu sein, eine eher geringe Wohnqualität zugeschrieben wurde, ist heute ein Beispiel für eine für Großstädte typische erfolgreich vollzogene Gentrifizierung. Zwischen beiden Stadtbezirken bewegt sich die zweite Wiener Ringstraße, die die Innenstadt und die Gürtelstraße umschließt, entlang, während sich die erste Ringstraße um den Ersten Bezirk, die Innenstadt zieht. Bis 1890 verlief an der Stelle des „Gürtels“ die Stadtgrenze.[Fn12]

Die beinahe 100 000 Autos, die tagtäglich über den Gürtel fahren, nehmen die ehemalige Prachtstraße total in Besitz und schneiden die inneren von den äußeren Bezirken ab. Die radialen Verbindungen von der Innenstadt in die Vororte bringen abermals Automassen in die Gürtelzone. Staus auf und rund um den Gürtel gehören zum alltäglichen Wahnsinn der mobilen Gesellschaft. [...] Durch die Verkehrslawine und die daraus resultierenden Lärm- und Abgasemissionen wurde der Gürtel zu einer urbanen Problemzone. Geschäfte am Gürtel sperrten zu oder wanderten ab. An ihrer statt dominierten Sexshops und Bordelle, des nächtens wurde die anonyme Masse der Autofahrer unübersehbar mit dem Straßenstrich konfrontiert. Der Gürtel bekam das Image eines Rotlichtdistrikts, umgeben von Zinshäusern aus der Gründerzeit, in denen türkische oder jugoslawische Arbeitsimmigranten mit ihren Familien wohnen. In den umliegenden Gebieten (wienerisch: Grätzeln) war der Wohnungsstandard niedrig, der Mangel an Grünflächen drastisch, der Ausländeranteil sehr hoch. Spekulation ließ Häuser verkommen, füllte kleine Wohnungen mit großen Familien und presste selbst aus desolaten Räumen Wuchermieten. Die Gürtelzone wurde zu einem sozialen Spannungsgebiet; Stadtplaner sprachen von ’Verslumung’.[Fn13]

Bereits seit den 1980er Jahren versucht man verstärkt, diese Situation zu verändern und den „Wiener Gürtel“ städtebaulich aufzuwerten. Voraus geht eine Verschiebung der Perspektive auf die Straße, die diese nicht nur als "übergeordnetes Verkehrsband"[Fn14], sondern als stadträumliche Chance und Anschlussbereich verstand, welche man im Rahmen der Stadtentwicklungsprogramme nutzen kann, um auf die z. T. als „problematisch“ bewerteten angrenzenden Wohngebiete positiv einzuwirken. Im Zuge des durch EU-Mittel finanzierten Projektes „URBAN Wien – Gürtel Plus“ bzw. „Zielgebiet Gürtel“ im Bereich „Architektur und Stadtgestaltung“ sowie zur Imageverbesserung wurde für das Ziel einer Aufwertung dieses Stadtgebietes der Bibliotheksbau als Aufwertungselement eingeplant.[Fn15] In der rückwirkenden Projektbeschreibung heißt es, dass der Gürtel durch den Bibliotheksneubau an „Flair“ und „Ausstrahlung“ gewonnen habe.

Entlehnte Bücher seit  Jänner... - eine Tafel in der Fußgängerunterführung am Karlsplatz

Die Büchereien Wien sind auch am Karlsplatz mit ihren Leistung präsent.

Die Platzierung der Hauptbibliothek direkt am Gürtel ist demnach eindeutig als eine auf dieses Ziel gerichtete Maßnahme zu sehen. Soll der Gürtel keine Grenze bzw. Trennlinie zwischen dem 7. und 15. Bezirk Wiens darstellen, sondern eine “Naht“, so sind Objekte wie die Hauptbibliothek eindeutig als Nahtstellen begreifbar. Dabei ist der Bibliotheksneubau ein Aspekt in einem übergeordneten städtebaulichen Konzept der “städtischen Vielfalt“. Diese „sollte mehr bedeuten als Peepshow-Etablissements und Autolackierereien, durch die Etablierung einer 'anderen’ Lokalkultur unter den Stadtbahnbögen und durch gezielte, mit EU-Geldern finanzierte städtebauliche Maßnahmen konnte der Gürtel in Teilbereichen als urbaner Raum für die nicht motorisierte Bevölkerung zurückgewonnen werden.“[Fn16]

Die Architektin Silja Tillner, die mit mehreren Initiativen zur Belebung der gesamten Gürtelmeile beitrug, legte Mitte der 1990 Jahre einen Plan zur städtischen Aufwertung des dem der Bibliothek vorgelagerten Urban-Loritz-Platzes vor, der nach und nach realisiert wurde.[Fn17] Neben der damit im Zusammenhang stehenden Neuorganisation des Straßenbahnverkehrs mit einer wettergeschützten zeltdachartigen Überdachung, die die Aufenthaltsqualität für die wartenden Fahrgäste steigern sollte, wurden weitere Veränderungen, wie eben der Bau der Bibliothek, verfolgt. Dazu stellt Alfred Pfoser fest:

Das ist genau der Ort, vor dem sich eine Bibliothek herkömmlich fürchtet, wo sie aber zugleich zu ihrer uralten Mission finden kann: der Zivilisierung des Menschen, der Vermittlung von Kultur und Bildung inmitten des Unbehagens der Moderne. Die Öffentliche Bibliothek, oft visuell versteckt, wird am Wiener Gürtel monumental und spektakulär sichtbar. Ein unschätzbares Plus in der Ökonomie der Aufmerksamkeit. [Fn18]

Ziele des Neubaus

Nach der Standortentscheidung und während der Projektierungsphase warb die Bibliothek mit dem Slogan „Der Gürtel wird Bibliothek“. Sandy Lang spricht von einer Idealvorstellung, die der Leiter Alfred Pfoser für seine Gürtelbibliothek hat:

Dem Ideal vom kommunizierenden, wissbegierigen Bibliotheksbenutzer als Weltbürger. Dem soll die Neubaugürtel-Bibliothek ein zweites Zuhause werden. Dafür muss man freilich 'erste Barrieren im Kopf’ überspringen: Zu weit von der Innenstadt entfernt? – 'Mit den Öffis ideal erreichbar.’ Smog? – 'Am Gürtel pfeift immer der Wind.’ – Lärmbelästigung? – 'Schallschutz: Lesen auf einer Insel der Stille mitten im Lärm der Stadt!’“ Das 360-Millionen-Schilling-Projekt der Stadt Wien stemmt sich "gegen die Verslumung der Gürtelzone". Revitalisierung, durchaus auch im Sinn der Zusammenführung verfeindeter Städter "diesseits und jenseits der Bildungsdemarkationslinie Innere Stadt." Pfoser will aufräumen mit dem unliebsamen Image einer "Bücherei, die ausschließlich mit Kindern und älteren Leuten, die Unterhaltungsliteratur lesen, assoziiert wird." Was er anstrebt, ist eine Bibliothek als meditatives Lese- und Informations-Zentrum. Ein soziales Fortbildungswunder im grauen Drumherum.[Fn19]

Neben der „Instrumentalisierung“ der Bibliothek als ein Element zur Aufwertung des Stadtraums ging es bei diesem Konzept also auch darum, die Institution „Bibliothek“ neu, d. h. auf die gegebenen Verhältnisse zugeschnitten, zu konzipieren.

Philosophie der Bücherei

Die Bibliothek ist zwar nicht als eine Bibliothek für Alle, aber doch eindeutig als eine Bibliothek für die „Meisten“ konzipiert. Auf der Webseite der Hauptbücherei wird mit dem Anspruch „für ein breites Publikum zu so gut wie jeder Frage mögliche Antworten zu bieten“ geworben. Die Bibliothek ist in dieser Ausrichtung als eine Informationsinstitution zu sehen, als ein informationeller Dienstleister. Dass auch informationelle Dienstleistungen ansprechend transportiert und mit Mehrwerten angereichert werden sollen, zeigt sich im nächsten Absatz. Dort wird das „ansprechende Ambiente und die „gastfreundliche Atmosphäre“ hervorgehoben. Dazu tritt die Ausrichtung auf flexible Nutzungsbedürfnisse: „Großzügige Öffnungszeiten“ und die Integration von Lese- und Arbeitsplätzen diverser Medien bieten die „Gelegenheit und Anreiz […], längere Zeit im Haus zu verweilen.“ Der Treffpunktcharakter wird im darauf folgenden Absatz noch deutlicher herausgestrichen:

Lernen, Arbeiten, Recherchieren, Musik hören, Computer benutzen, Freunde treffen, einen Nachmittag alleine oder mit der Familie in der Bücherei zu verbringen, das Flanieren durch die Bibliothek und unerwartete Entdeckungen machen – das alles macht den besonderen Reiz der Hauptbibliothek aus.

Hier wird auf eine Pluralität der Nutzungsformen hingewiesen, die weit über die eigentliche Informationsrezeption hinausreichen. Interessanterweise werden Assoziationen mit den Unterhaltungs- und Zerstreuungsaspekten vermieden.

Über die Schaffung eines öffentlichen und damit offenen Raumes für informationelle und kommunikative Handlungen wird in die stadträumliche Umgebung, die von Transiträumen (Gürtel), privaten Räumen (Wohnbebauung) und Konsumräumen (Lugner-City) geprägt ist, bewusst ein Kontrapunkt gesetzt, der all die Handlungen ermöglicht, die sonst in diesem Stadtbereich nicht oder nur mit Einschränkungen erlebbar sind: Verweilen, Begegnen und „Produzieren“.

Nicht nur die Platzierung der Bibliothek als Aufwertungskonstante innerhalb des öffentlichen städtischen Raumes soll den kommunikativen und sozialen Charakter unterstützen, sondern die Bibliothek als Ort selbst ist für die Stadtöffentlichkeit ein Treffpunkt. Der Treffpunktcharakter setzt sich konsequent in der Freitreppe im Außenbereich und in dem auf dem Dach der Bibliothek befindlichen Restaurant fort. Dessen Klientel dürften nicht nur die Bibliotheksbenutzer selbst darstellen, sondern aufgrund seines gehobenen gastronomischen Charakters – vielleicht sogar vorrangig – Gäste, die das Lokal direkt ansteuern. Damit wird sehr geschickt die Bücherei mit einem positiven Erlebnis verbunden: ein Abendessen über den Dächern der Stadt und auf dem Dach der Bücherei.

Verkehrsräumliche Lage

Pfoser sieht „seine“ Bibliothek als eine „paradoxe Intervention“ im öffentlichen Raum, da sie nicht, wie „herkömmlich gern in Parks oder an verkehrsarmen Straßen und Plätzen gebaut“ wurde und auch sonst weder „ein entsprechendes Entreé in Form eines kleinen Vorplatzes“ noch eine zentrale Innerstadtlage aufweist.[Fn20] Allerdings stellt sie damit nicht zwingend ein Novum dar, sondern liegt, wenn man sich bspw. die Bibliotheken in Seattle oder Des Moines anschaut, im Trend. Auch auf die Amerika-Gedenkbibliothek oder die Stadtbibliothek in Berlin trifft dieses Klischee nicht zu, gleiches gilt für die Bibliothek von Gunnar Asplund in Stockholm, obschon diese einen kleinen Park im Rücken hat.

Die Lage der Bibliothek ist auch insofern ideal, als dass sie sich an einem der verkehrsreichsten Plätze Wiens befindet: „zwischen den Fahrbahnen, direkt über der U-Bahn und an der Straßenbahn“[Fn21].

Während sie für den automobilen Individualverkehr aufgrund der Parkplatzsituation wenig relevant sein dürfte, ermöglicht die Kreuzungssituation von diversen Linien des Öffentlichen Personennahverkehrs (U-Bahn, Straßenbahn, Bus) eine günstige Erreichbarkeit, wobei die Wartenden und Umsteigenden am Urban-Loritz-Platz und die U-Bahn-Fahrer zwangsläufig gezwungen sind, mit dem dominanten Baukörper in Kontakt zu kommen. Und das sind immerhin täglich um die 30.000 Personen. So wird die an sich stadträumlich eher schwierige Transitsituation aufgegriffen und in eine Stärke verwandelt. Entsprechend bleibt die Bibliothek auch für die, die diese nicht nutzen, als einprägsamer Punkt in der Stadtlandschaft im Gedächtnis und wird fester Bestandteil ihrer alltäglichen Stadtwahrnehmung. Das Gebäude, mit seiner explizit auf eine „Verweilen“ ausgerichteten Intention fungiert andererseits als eine Art Oase der Ruhe im Großstadtgewühl. Last und wahrscheinlich in diesem auch least gibt es auch noch ein Citybike-Depot unter der Bibliothek.

Blick auf den Urban-Loritz-Platz von der Freitreppe der Hauptbibliothek.

Blick auf den Urban-Loritz-Platz von der Freitreppe der Hauptbibliothek.

Sozialräumliche Situation

Am Neubaugürtel treffen mit dem Bezirk „Neubau“ und dem Bezirk „Fünfhaus-Rudolfsheim“ zwei recht unterschiedliche Sozialräume aufeinander. Neubau gilt nach der partiellen Gentrifizierung als attraktive Wohngegend mit einem hohen Grünanteil und wird als Wohngebiet des „Bildungsbürgertums“ gehandelt. Fünfhaus ist dagegen ein klassischer Arbeiter- und Zuwandererbezirk.[Fn22] Der „Gürtel“ markiert hier eine eindeutige Grenze. Durch die Platzierung des Bibliotheksgebäudes direkt auf der Grenze wird hier überdeutlich eine verbindende Nahtstelle geschaffen. Dabei sind die Bibliotheksangebote für beide Bevölkerungsstrukturen, wenn man die schematische Abgrenzung so übernehmen möchte, gleichermaßen relevant. Der grenzräumlichen Segregation tritt in der Bibliothek die zwangsläufige Begegnung entgegen.

Ein weiteres Aufwertungssignal stellt die Verortung der Hauptbücherei außerhalb der Innenstadt mit ihrer hohen Dichte an Kulturinstitutionen dar. Durch die Zwischenlage werden hier die äußeren Bezirke kulturell und informationell „angekoppelt“. Die Quartiersqualität wird über diese Entscheidung eindeutig aufgewertet, da mit der Bibliothek ein Plus an kulturellen Handlungsmöglichkeiten geschaffen wird. Pfoser selbst betont den Begegnungscharakter, der durch ein breites Angebotsspektrum befördert werden soll:

Sie ist gleichermaßen Anlaufstelle für Schüler/Studenten wie für nachwachsende Generationen der türkischen Immigranten, für eilige Berufstätige, die schnell hereinschauen wollen wie für Kinder, die hier mit ihren Eltern einen Nachmittag verbringen, für besessene Romanleser mit erlesenem Geschmack wie für Technik-Experten, die mit neuesten EDV-Handbüchern ein Problem lösen wollen.[Fn23]

Insofern soll die Bibliothek ein inklusives Angebot für jede soziale Gruppe darstellen. Dies zählt ausdrücklich zum Service-Verständnis der Einrichtung:

Jeder erhält hier professionelle Unterstützung, jeder wird mit demselben Respekt behandelt. Gute öffentliche Bibliotheken sind ein Zeichen angewandter Demokratie und Chancengleichheit.[Fn24]

Architektonische Umsetzung

Wenn man mit der U-Bahn zur Hauptbücherei fährt, läuft man Gefahr, ihre äußere Gestalt zunächst einmal gar nicht wahrzunehmen. Denn folgt man auf dem Bahnsteig den Hinweisschildern gelangt man zu einer Rolltreppe, die direkt in den Eingangsraum der Bibliothek führt. Die schöne Freitreppe, die nicht ganz abwegig als symbolische Referenz zum architektonischen Aushängeschild des Surrealismus, der Casa Malaparte am Punto Masullo, einem Felsen direkt über der Brandung von Capri, gehandelt wird, bekommt man auf diesem Besuchsweg nicht zu Gesicht. Daher empfiehlt es sich durchaus, einen Schritt vor die Tür des Haupteingangs zu treten, der direkt auf den Urban-Loritz-Platz, allerdings in Höhe des zweiten Stocks, hinausführt. Dort steht der Besucher halb erhaben über dem Gewusel zwischen Imbissständen und „Bimstation“ sozusagen dank der Bibliothek ein bisschen über den Dingen.

Außenraum

Erstaunlicherweise findet sich der sehr nahe liegende Verweis auf die Casa Malaparte nicht allzu häufig in der Literatur.[Fn25] Denn wie beim Haus des Surrealisten Curzio Malaparte auf Capri ist auch hier nicht nur Treppe, sondern auch Dachterrasse frei begehbar.
Wo die Sommerresidenz des Schriftstellers allerdings nur eine Sonnensichtschutzwand besitzt, kann die Ganzjahresresidenz der Wiener Leser ein Bibliothekscafé namens Canetti mit schönem Blick über die Stadt aufweisen.

In der Literatur zum Bibliotheksbau der Hauptbücherei und besonders natürlich in der Presseberichterstattung finden sich diverse andere Metaphern zur Beschreibung des Neubaus: „Pyramide“, ein „Bücherschiff, das vom Stapel läuft“, der Wiener Bürgermeister sah gar ein „Krokodil“[Fn26] , „Leseturm, liegend“[Fn27]. Eine Interpretation in Hinblick auf die Symbolgeschichte der Metaphern ist besonders hinsichtlich der letztgenannten Variante sehr reizvoll, scheint aber eher für einen satirischen Text angebracht und muss daher an dieser Stelle unterbleiben. Vielmehr liegt die Vermutung nah, dass solche Zuschreibungen im Regelfall ziemlich spontan und assoziativ geschehen, einen tieferen Bedeutungsgehalt jedoch nicht zwingend intendieren.

Als Leitmetapher lässt sich vermutlich das „Schiff“ sehen, da auch der Bibliotheksleiter dieses Motiv verwendet, was die Hauptbücherei in die metaphorische Verwandtschaft mit Scharouns Staatsbibliotheksbau am Potsdamer Platz in Berlin rückt.[Fn28] Im Gegensatz zu diesem weist die Hauptbibliothek jedoch bugseitig zum Urban-Loritz-Platz die markante Freitreppe auf, welche es den Benutzern und den Passanten ermöglicht, der Bibliothek geradewegs aufs Dach zu steigen. Judith Eiblmayr sah darin eine Anspielung auf die „Begehbarkeit des Gebäudes für die Öffentlichkeit“ und dem kann man schwer widersprechen. Zudem fungiert die Treppe – wenigstens in den warmen Jahreszeiten – selbst als Aufenthaltsort und als eine Art Tribüne, auf der man sitzend das Treiben auf dem Platz am Fuße der Treppe überschauen kann. Von der Treppe auf Capri sieht man eigentlich nur ländliche Landschaft; vom Dach der Hauptbibliothek und dem dort befindlichen Bibliothekscafé erweitert sich diese Perspektive (knapp) über die Dächer der angrenzenden Häuserzeilen hinweg auf die Stadt Wien, die in der Draufsicht als urbanes Gefüge besonders erfahrbar wird, zumal unten U-Bahn und vor allem der Berufsverkehr der Wiener-Gürtel-Bundesstraße vorüberrauschen. Vom Dach auf Capri dagegen sieht man ab und an die Fähre nach Neapel.

Folgerichtig ist die Treppenanlage, von der man je nach Höhe auf oder unter die Membranüberdachung des Urban-Loritz-Platzes schauen kann, auch das Hauptwirkungsmoment des Gebäudes und macht dieses für den Bibliotheksdirektor zum „neuen Wahrzeichen der Stadt“ im Gürtelbereich.[Fn29] Letztlich war es wohl auch diese Lösung gemeinsam mit dem begehbaren Dach, mit der Ernst Mayr die Jury überzeugen konnte.

Hinsichtlich der Wechselwirkung mit dem Stadtraum bietet wiederum Pfoser eine erklärende Interpretation:

Die große Freitreppe ist ein ebenso starkes wie geniales Symbol für eine Öffentliche Bibliothek, sie verweist nachhaltig auf die Offenheit, hat einladenden Charakter, bedeutet Begehbarkeit sowie Zugänglichkeit und steht wie das gebaute Versprechen da, dass der Weg nach oben über Aufklärung und Bildung führt. Die Hauptbücherei gibt sich vom ersten Anblick an generös und spornt die Neugierde an, sie stellt visuelles Vergnügen in Aussicht und verschafft auf vielerlei Weise Überblick.[Fn30]

Die Stufen führen direkt auf den in halber Höhe liegenden Bibliothekseingang hin, der allerdings nur eine von mehreren Zugangsmöglichkeiten darstellt. Man gelangt von unten, d.h. von der U-Bahn und der Straße, durch die Mitte, also über die halbe Treppe, und von der Terrassenlandschaft auf dem Dach, d.h. am Café vorbei, in die Bibliothek.

Die Schiffsmetapher ist formal nicht zwingend nachvollziehbar, obschon die längsseitig eingebrachten Fenster Bullaugenform besitzen und man symbolisch hinsichtlich der stadträumlichen Funktion durchaus von einer „Fähre“ ausgehen kann, die die Nutzer von zwei Ufern zueinander bringt. Ähnlich erschließend wäre das Bild der „Brücke“ und auch hier ist die Umsetzung vermutlich Programm: flexible Zugangsvarianten, je nach dem, aus welcher Ecke man kommt.

Die Grundform der Bibliothek ist an sich ein Quader, der die sonst auf diesem Streckenabschnitt offen liegende U-Bahn wird durch das Gebäude auf 150 Meter Länge tatsächlich überdacht und in den Untergrund verweist, allerdings nicht vollkommen zudeckelt, sondern ihr aufgeständert eine hohe Decke bietet. Pfoser sieht darin die Möglichkeit für Blockbeziehungen quer über den Gürtel, was allerdings bis auf die unter dem vorderen Teil hindurchkreiselnde Straßenbahnlinie vor Ort eher nicht in dieser Form ins Auge fällt. Dafür liegt der Quader dann doch recht massiv in bzw. über der Blickachse von einer Gürtelseite zur anderen. Die längsseitigen Fassaden des dreigeschossigen Gebäudes sind keramikverkleidet und mit verschiedenen Fenstern und Erkern durchsetzt, die Nordseite besteht komplett aus Fensterflächen, die dem Betrachter von Außen nach Einbruch der Dunkelheit einen schönen Blick auf die Leser bietet und den Lesern vor Einbruch der Dunkelheit einen schönen Blick auf den Wienerwald.

Arbeitsplätze mit Blick auf den Gürtel

Innenraum

Die Haltung, dass an diesem Ort ausnahmsweise nicht der Kunde, sondern der Wissbegierige König ist und die Wissensaneignung gratis geschehen darf, setzt Ernst Mayr mit seiner Architektur auch im Inneren beispielhaft fort.[Fn31]

schreibt Eiblmayr und lässt dabei unabsichtlich zwischen den Zeilen durchblicken, wie desolat das Image der Öffentlichen Bibliotheken in Österreich zu sein scheint. Dabei ist der Architekturtheoretikerin offensichtlich nicht bewusst, dass man in Kreisen des deutschen Bibliotheksmarketings auch die Wissbegierigen als „Kunden“ bezeichnet. Wie „gratis Wissensaneignung“ über die Architektur vermittelt wird, bleibt ihr Geheimnis, in jedem Fall ist aber die Innenraumgestaltung für Bibliotheken dank ihrer lichten und weitläufigen Umsetzung ausgesprochen angenehm gelungen. Der langestreckte Raum erhält durch die Lichthöfe und Lichtschächte, die drei Querachsen bilden, eine überschaubare Struktur. Sie gliedern den Bestand, aufgestellt in so genannte „Colleges“, entsprechend mit. Die Gänge zwischen den Regalen sind breit, das Licht angenehm, und die Auf- und Abgänge genau dort, wo man sie als Nutzer haben möchte. Der Weg durch das ganze Gebäude lohnt, denn am Ende warten die schönsten Arbeitsplätze des Hauses, die dank der verglasten Nordfassade den Blick geradewegs von der Druckseite oder dem Bildschirm bis zum Kahlenberg ermöglichen. Dazwischen der Gürtel und darunter der U-Bahnschacht:

Beim Blick nach draußen im prächtigen Nordflügel gleitet die U-Bahn wie ein Modellzug dahin.[ ..] Hoch oben thront die Bibliothek, tief unten im "Keller" fahren die U-Bahn-Züge dahin.[Fn32]

Auch abgesehen vom Modelleisenbahnplatteneindruck der U-Bahn ist man in gewisser Weise gleichzeitig im Innen- und im Außenraum. Linkerhand neben dem von Otto Wagner entworfenen Nordgebäude der U-Bahnstation Burggasse-Stadthalle, deren Vorplatz nicht ganz so intensiv wie der Urban-Loritz-Platz, aber doch mit städtischer Intensität als Treffpunkt dient, führt ein Gang geradewegs in das Einkaufszentrum Lugner-City, welches auf ganzer Linie als Gegenentwurf zur Bibliothek interpretierbar ist: Hermetisch, hektisch und umfassend auf Konsum ausgerichtet.

Fazit

Suchte man ein Musterbeispiel für ein Bibliotheksprojekt mit einem gelungen umgesetzten städtebaulichen Anspruch, so findet sich in der Wiener Hauptbücherei ein in vieler Bedeutung überragendes Beispiel.

Diverse Anschlussmöglichkeiten, sowohl verkehrsräumlich an einem Knotenpunkt des Öffentlichen Nahverkehrs wie auch stadträumlich als sehr offensive Positionierung direkt auf der Grenze zwischen zwei durch den Gürtel getrennten Sozialräumen erfüllt die Bibliothek verschiedene Funktionen:

Zum Einen wertet sie einen von einer Hauptstraße durchschnittenen Stadtraum allein schon durch ihre Funktion als Anlaufpunkt grundsätzlich auf.

Zum Zweiten bildet sie eine Brücke, die ein mehr oder weniger periphereres Quartier näher an die Innenstadt anbindet.

Zum Dritten lenkt sie Besucherverkehr bewusst in diese Stadtbezirke und führt damit zu einer gewissen kulturräumlichen Dezentralisierung.

Viertens bildet sie eine Naht zwischen zwei Quartieren mit unterschiedlicher Stadtkultur.

Und schließlich wird mit ihr etwas geschaffen, was es ansonsten auch in den Informational Cities (Manuel Castells) immer seltener gibt: ein attraktiver, offener und angenehmer öffentlicher Ort.

Und nebenbei, so ist zu vermuten, stimmen hinsichtlich der Besucher- und der Ausleihzahlen auch die Kennwerte der Hauptbücherei. Neben dem stillen, sieht man zwischen den Regalen auch den flanierenden, den zeitungslesenden, den plauderenden und in der Kinderbibliothek auch den ins Spiel versunken Nutzer. Nutzer – auch das zeigt das Beispiel Wien – sind nicht gleich Nutzer und die optimalen Erfolgsaussichten verspricht vermutlich ein Mischkonzept, das vielerlei Wünsche berücksichtigt. Dazu zählt auch dieses Angebot von der Website der Büchereien:

Ist der Weg in die Bücherei zu beschwerlich geworden? Wir bringen Ihnen Ihre Bücher kostenlos nach Hause.[Fn33]

Auch hier greift die Bibliothek in den Stadtraum – allerdings nicht virtuell, sondern ganz konkret. So ist es am Ende die „Multitude“ der Dienstleistungen, ein grandioser Neubau und insgesamt ein schlüssiges Stadtentwicklungskonzept, das die Hauptbücherei Wien so attraktiv macht. Die Institution Öffentliche Bibliothek allein wird es, selbst bei großem Innovationsgeist, kaum richten können. Als Bestandteil eines umfassenden kommunalen Entwicklungskonzeptes ist sie jedoch als Kernelement ganz offensichtlich sehr geeignet.

Literatur

Blasius, Jörg und Dangschat, Jens (1990) Die Aufwertung innenstadtnaher Wohngebiete. Grundlagen und Folgen. In: Blasius, Jörg und Dangschat, Jens (Hrsg.) Gentrification. Die Aufwertung innenstadtnaher Wohnviertel. Frankfurt/ am Main, New York: Campus Verlag. S. 11-31

Butor, Michel (1992) Die Stadt als Text. Graz: Literaturverlag Droschl

Castells, Manuel (1989) The Informational City. Oxford, Cambridge: Blackwell

Eckart, Frank (2004) Soziologie der Stadt. Bielefeld: transcript

Eiblmayr, Judith: Leseturm, liegend. In: Die Presse. Spectrum, 01.03.2003

Häußermann, Hartmut (2005) Umbauen und Integrieren - Stadtpolitik heute. In: APuZ 3/2005. S. 3-9.

Lang, Sandy (1999) Im Lesehimmel über dem Gürtel. In: Der Standard, 28.12.1999

Nielsen, Rasmus Ry (2006) Civic Services and libraries. A partnershop with perspectives. In: Scandinavian Public Library Quarterly. 4 (2006) S. 6-7

Nüchtern, Klaus (2003) Der Himmel über Wien. In: Falter 13/03 vom 26.03.2003.

Pfoser, Alfred (2003) Eine Bibliothek mit eigener U-Bahn. Die neue Wiener Hauptbücherei belebt ein ganzes Stadtviertel. In: BuB 55 (2003) 3, S. 403-409 – URL (engl. Version): www.buechereien.wien.at/buechereienportal/(rsdqvt45yjtcz3zseoabc5bs)/index.aspx?tabId=24

Pfoser, Alfred (2006) Eine Institution wird sichtbar. In: Ulrich, P.S.: Die Bibliothek als öffentlicher Ort und öffentlicher Raum – The Library as a Public Place and Public Space.
Berlin: BibSpider. S. 72-80

Pressemeldungen über die Bücherei und von der Bücherei - URL: www.buechereien.wien.at/buechereienportal/

Pressemitteilung „Aluminium-Fenster-Institut“, 21.06.2005 – URL: www.alufenster.at/show_content2.php?s2id=242

Fußnoten

[Fn 1] http://talk.talis.com/archives/2007/01/the_library_20_7.html (zurück)

[Fn 2] www.spl.org (zurück)

[Fn 3] www.oma.eu/index.php?option=com_projects&view=portal&id=202&Itemid=10 (zurück)

[Fn 4] www.ideastore.co.uk (zurück)

[Fn 5] vgl. dazu Eigenbrodt, Olaf (2006) Living Rooms und Meeting Places – aktuelle Annäherungen an den Raum der Bibliothek. In: Paul S. Ulrich (Hrsg.) Die Bibliothek als öffentlicher Ort und öffentlicher Raum / The library as a public place and public space. Berlin: BibSpider, S. 47-61 (zurück)

[Fn 6]
Deleuze, Gilles; Guattari, Félix (1977) Rhizom. Berlin: Merve (
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[Fn 7] Butor 1992, S. 24f. (zurück)

[Fn 8] sh. z.B. Hamann, Götz; Uehlecke, Jens: Second Life: Die nächste Kolonie des Kapitalismus. In: Die ZEIT Nr. 2/2007 (04.01.2007) URL: www.zeit.de/2007/02/Second-Life (zurück)

[Fn 9] Ein Beispiel sind Online Galleries der British Library:www.bl.uk/onlinegallery/homepage.html (zurück)

[Fn 10] Darunter versteht man den Prozess der Aufwertung innenstadtnaher Wohngebiete mit Altbausubstanz zugunsten eines statushöheren Bevölkerungsteils. Zwar gewinnt das betreffende Gebiet i. d. R. an Attraktivität und verbindet damit einen positiven Imagewandel, doch ist die negative Seite der steigende Mietpreis und als Folge die Verdrängung einkommensniedriger Schichten. Vgl. z.B. Blasius und Dangschat 1990 (zurück)

[Fn 11] http://de.wikipedia.org/wiki/Wien; http://de.wikipedia.org/wiki/Wiener_Gemeindebezirke. (zurück)

[Fn12] Pfoser, 2003, S. 404f. (zurück)

[Fn 13] Pfoser, 2003, S. 404 (zurück)

[Fn 14] Eiblmayer, 2003 (zurück)

[Fn 15] Informationen zum Projekt: https://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/guertel/; auch
https://www.wien.gv.at/euf/internet/AdvPrSrv.asp?Layout=pFoerderbereiche&Type..

und konkret zum Projektabschnitt „Gürtel Westgürtel II“ mit der Hauptbibliothek und dem Urban-Loritz-Platz:
https://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/guertel/wg2-projekte.htm (zurück)

[Fn 16] Eiblmayr, 2003 (zurück)

[Fn 17] Pfoser 2003, S. 405 (zurück)

[Fn 18] Pfoser, 2006, S. 73 (zurück)

[Fn 19] Lang, 1999 (zurück)

[Fn 20] Pfoser, 2006, S. 72 (zurück)

[Fn 21] Eiblmayr, 2003 (zurück)

[Fn 22] Eiblmayr, 2003 (zurück)

[Fn 23] Pfoser, 2006, S. 73 (zurück)

[Fn 24] Pfoser, 2006, S. 74 (zurück)

[Fn 25] jedoch bei Eiblmayr, 2003 (zurück)

[Fn 26] Pfoser, 2003, S.407 (zurück)

[Fn 27] Eiblmayr, 2003 (zurück)

[Fn 28] Pfoser, 2006, S. 72 (zurück)

[Fn 29] Pfoser, 2003, S. 407 (zurück)

[Fn 30] Pfoser, 2006, S. 74 (zurück)

[Fn 31] Eiblmayr, 2003 (zurück)

[Fn 32] Pfoser, 2003, S. 403 (zurück)

[ Fn 33] www.buechereien.wien.at/buechereienportal/(zi0rv3i5zlpaxd55a3xafeu4)/index.aspx?tabId=36


Ben Kaden studiert Politik, Soziologie und Bibliothekswissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin. Mit kontext und dem ib.weblog ist er in der deutschen Biblioblogosphäre aktiv.

Manuela Schulz studiert Bibliothekswissenschaft, Ältere deutsche Literatur und Sprache und Soziologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie ist studentische Mitarbeiterin am Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft.