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doi:10.18452/28263 (edoc HU Berlin)

Kamptaler Sakrallandschaften im Wikiversum

Edits mit Versionsgeschichte: Elementarteilchen offener Wissensproduktion am Beispiel eines Citizen Science-Projektes

Die Autoren skizzieren, dass insbesondere lokales und regionales Wissen mit Wikis entsteht und dauerhaft bleibt – als Regionalia in globalen offenen Linkzusammenhängen. Grass Root Open Access bedeutet nicht nur, Publikationen auf selbst gezimmerte Art und Weise frei und unter offener Lizenz zu publizieren (I have published my pdf under a cc license on my personal website). Grass Root Open Science bedeutet auch, den Inhalt, die Daten und Bilder — das Wissen einer publizistischen Arbeit an sich frei, offen und reproduzierbar zu veröffentlichen. Am Beispiel der Wikifizierung einer gedruckten, heimatkundlichen Buchpublikation wird gezeigt, wie mit Graswurzelstrategien im Wikiversums Open Science entsteht.
Wir skizzieren einen solchen Prozess als 'linked open': Methoden und Effekte regionaler Datenpflege als demokratisierende Praxis mittels Citizen Science, mit Blick auf Technologien und Gemeinschaften. Potentiell beeinflussen wir mit offenen, wiki-basierten und damit dezentralen Wissenssystemen die Kalkulation und Rentabilität öffentlicher und quasi-öffentlicher Investitionen in Bildungsressourcen, Informationsinfrastrukturen, Forschung und Entwicklung.


The authors outline that local and regional knowledge in particular is created with wikis and remains permanent. 'Grass Root Open Access' does not only mean publishing freely and under an open licence in a self-made way ('I have published my pdf under a cc license on my personal website'). 'Grass Root Open Science' means publishing the content, data and images – the knowledge of the scientific work itself – freely, openly and reproducibly. Using the example of the 'wikification' of a printed local history book publication, we show how grass root strategies in the Wikiverse can be used to create Open Science. We outline such a process 'linked open': Methods and effects of regional data creation as a democratizing practice with open wiki-based and thus decentralized knowledge systems, we potentially influence the calculation and profitability of public and quasi-public investments in educational resources, in information infrastructures, in research and development.
We outline such a process 'linked open': Methods and effects of regional data creation as a democratizing practice with open wiki-based and thus decentralized knowledge systems, we potentially influence the calculation and profitability of public and quasi-public investments in educational resources, in information infrastructures, in research and development.


Zitiervorschlag
Christian Erlinger, Jens Bemme, "Kamptaler Sakrallandschaften im Wikiversum. Edits mit Versionsgeschichte: Elementarteilchen offener Wissensproduktion am Beispiel eines Citizen Science-Projektes". LIBREAS. Library Ideas, 44 ().


Einleitung

Das gängige Verständnis von Open Access umfasst den kosten- und möglichst barrierefreien elektronischen Zugang zu (wissenschaftlicher) Literatur (OA 2002) oder weiter gefasst die Zugänglichkeit zu Wissen (OA 2003). Der 2003 ausgerufene Übergang zum Open-Access-Paradigma für elektronische Publikationen (OA 2003) ist heute von der Realisierung weit entfernt und maximal eines von Bibliotheken und Forschungsförderung getriebenes Tätigkeitsfeld. Der Blick in das Programm der Open-Access-Tage 2023 genügt, um zu sehen, wie bürokratisch Open Access ist: Kosten-Monitoring, Evaluation und Management der Transformation – all das nimmt viel Raum und Zeit ein und kostet Ressourcen.1

Das Fundament der Bürokratie rund um Open Access und Open Science ist die wissenschaftliche Produktion. Versuchen wir im Bibliotheksbereich Publikation, Dokumentation und Vernetzung von wissenschaftlichen Erkenntnissen – ganz gleich ob aus institutioneller oder bürger:innen-wissenschaftlicher Produktion – losgelöst von verlegerischen Ansprüchen mit einfachen technischen Hilfsmitteln dem simplen Grundsatz der kosten- und barrierefreien elektronischen Zugänglichkeit folgend zu realisieren, so sind die technischen Hilfsmittel die Gefäße oder Wurzeln, in denen die Forschung wachsen kann: Grassroot Open Science. Damit begeben wir uns auf den Boden wissenschaftlicher Kommunikation, wo die publizierten Inhalte von heute, der Humus sind, auf dem neue Erkenntnisse morgen entstehen können.

Open Public Humanities – Regionalgeschichte und Offene Wissenschaft

Citizen Science und Open Access wird in der Gemeinsamkeit bislang, abgesehen von Ausnahmen (Munke 2019), kaum diskutiert. Das mag einerseits daran liegen, dass Citizen Science oft als ein partizipativer Methodenkasten institutionalisierter Wissenschaft missverstanden wird, deren Ergebnisse dann wieder in das klassische Publikationssystem einfließen. Oder weil es in kaum einer Bibliothek Aufgabe ist, Bürger:innen in ihren privaten Forschungen Publikationsunterstützung zu geben. Doch genau darin liegt ein lohnendes Tätigkeitsfeld, das helfen kann, auch in Bibliotheken ein Methodenset aufzubauen, das für jede andere Anwendung einer offenen Wissenschaft genutzt werden kann.

Regional- und Heimatgeschichte ist eines der typischen Forschungsgebiete für ein Feld mit hohem Einsatz von Bürger:innen. Als Hypothese lässt sich formulieren, dass gerade in diesem Feld die gedruckte Publikation, ob als Monographie in kleinster Auflage, im Selbstverlag oder als Beitrag in regionalen Blättern, einen hohen Stellenwert genießt. Viele Arbeiten sind stark datengetrieben, wenn darin beispielsweise Inventare von regionalhistorisch bedeutenden Personen, Bauwerken oder Ereignissen umfassend recherchiert und mittels Archivmaterialien, Bilddokumenten und anderen Quellenmaterialien zusammengestellt werden. Ziel einer Grassroot-Open-Science-Transformation in diesem Bereich muss daher nicht die bloße kostenfreie, elektronische Publikation sein, sondern vielmehr das offene Verfügbarmachen der grundlegenden Inhalte und Daten im Sinne von open public humanities (Erlinger 2022b). Ein idealer Ort, um heterogene Daten in strukturierter Form, neben Bildern und Textmaterialien dauerhaft und offen online zugänglich sowie auch nachnutzbar zu machen, ist das Wikiversum (Kloppenburg & Schwarzkopf 2016).

Vom Buch zum Datensatz im Wikiversum

Im Herbst 2020 wurde auf der Website des Zeitbrücke-Museums in Gars am Kamp (Niederösterreich)2 der Hinweis veröffentlicht, dass der damalige Leiter des Museums, der Maler und Lehrer Anton Ehrenberger, beabsichtigt, eine umfassende Dokumentation aller sakralen Kleindenkmäler in der Umgebung des Ortes zu verfassen und in Form eines Bildbandes im Eigenverlag zu veröffentlichen (Ehrenberger 2022). Kleindenkmalforschung ist ein Paradebeispiel von datengestützter, regionalwissenschaftlicher Forschungsarbeit mit einem hohen Grad quasi vollständiger Dokumentation eines Kulturgutbestandes zu einem bestimmten Zeitpunkt. Diese Ankündigung war der Anstoß dafür, dass ein Autor dieses Beitrags den Kleindenkmalforscher kontaktierte, um gemeinsam einen möglichst umfassenden Open Science-Ansatz auszuprobieren:

  • Das (selbst erstellte) Bildmaterial wird unter der Lizenz CC BY 4.0 auf Wikimedia Commons hochgeladen.

  • Jedes beschriebene Objekt erhält ein eigenständiges Wikidata-Item und wird mit den im Buch veröffentlichten Informationen weitestgehend beschrieben. Diese Daten sind unter CC 0 lizenziert.

Das Ergebnis der Zusammenarbeit ist ein öffentlich verfügbarer Datensatz, der jederzeit wiederverwendet werden kann und dem durch die grundlegenden Eigenschaften der Software MediaWiki (die zum Beispiel für die Wikipedia genutzt wird) wesentliche Elemente einer offenen Wissenschaft automatisch innewohnen:

  • Jeder Edit ist Teil einer Versionsgeschichte. Veränderungen am Datensatz sind offen zugänglich und können überprüft werden.

  • Fehler können korrigiert werden. Fortlaufende, zukünftige Veränderungen am Forschungsobjekt können eingepflegt werden.

  • Diskussionsseiten erlauben das Besprechen der eingearbeiteten Inhalte. Fehler und Zweifel können diskutiert werden.

Die Übertragung der Daten aus dem Buch war eine zeitintensive und in erster Linie manuelle Tätigkeit. Gleichzeitig war dies eine besondere Art des gründlichen Korrekturlesens und wurde somit zu einer auch inhaltlichen Unterstützung in der Forschungsarbeit selbst. Das Übertragen der schriftlichen Informationen in strukturierte Daten in die Datenbank Wikidata (Voß 2016) (mit der unter anderem Daten für die Wikipedia bereitgestellt werden), förderte Ungereimtheiten zu Tage und half Fehler zu erkennen.

In der nachfolgenden Tabelle ist beispielhaft angegeben, welche Eigenschaften in Wikidata für ein Objekt, im vorliegenden Fall das Obenaus-Marterl3 gewählt wurden und welche Bedeutung diese tragen (Entnommen aus Erlinger 2022a).

Wikidata-
Eigenschaft
Beschreibung Beispiel (Obenaus-Marterl, Wikidata-Item Q38093425)
Label Mehrsprachiges Label als textuelle Bezeichnung des Kleindenkmals Obenaus-Marterl
Description Mehrsprachige Beschreibung des Datenobjektes de: Bildstock in Gars am Kamp
en: wayside shrine, Gars am Kamp (Lower Austria)
P31 ist ein Benutzt ein anderes Wikidata-Objekt zur ontologi sch-taxonomischen Erfassung wayside shrine (WD:Q3395121)
P18 Bild Bild – exemplarisch Bilddatei (Obenausmarterl 2020.jpg)
P571 Erstellung Datum der Erstellung 19. Jahrhundert
P17 Staat Staat i.d. Item (Denkmal) liegt Österreich (WD:Q40)
P131 liegt in Verwal tungseinheit Verlinkt mit der politischen Gemeinde Gars am Kamp (WD:Q174400)
P276 Ort Katastralgemeinde Thunau am Kamp (WD:1366206)
P571 Erstellung Datum der Erstellung des Denkmals (unterschiedliche Genauigkeitsgrade bis zu Tagesdatum möglich) 19. Jahrhundert
P5607 liegt in kirchlicher Verwal tungseinheit Verlinkt mit der Pfarrgemeinde Pfarre Gars am Kamp (WD:Q105316672)
P625 Geo -Koordinaten Erfasst das Koordinatendatum 48°35’58.2”N, 15°38’51.0”E
P1343 beschrieben in Quelle Erfasst ( bibliographische) Quellen in denen das Denkmal beschrieben wurde.

* Kamptaler Sakrallandschaften von Anton Ehrenberger (2022) (WD:Q108867519)

* Österreichische Kunsttopographie (1911) (WD:Q105824260)

P2951 Bun desdenkmalamt ID In Wikidata sind mehrere tausend externe Datenbanken verknüpft, bspw. BDA 73254
P9154
HERIS-ID
Neue Bundesden kmalamt-Datenbank 60872
Sitelink:
Wikimedia
Mit Sitelink kann auf andere Wiki*Versums etc.) Category:Obenaus-Marterl
(https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Obenaus-Marterl

Die ausgewählten Datenfelder der Tabelle sind exemplarisch jene Werte, die für das beschriebene Kleindenkmal bekannt sind. Die Flexibilität von Wikidata erlaubt aber die Erfassung weiterer detaillierter Informationen, beziehungsweise, die Daten können jederzeit um weitere Datenfelder ergänzt sowie auf Normdaten verlinkt werden:

  • Verlinkung und damit Referenzierung einer Vielzahl externer Datenbanken oder Websites wie zum Beispiel marterl.at (https://www.marterl.at/) oder die Gemeinsame Normdatei der Deutschen Nationalbibliothek (GND).

  • Es können signifikante Ereignisse (Renovierung, Weihe) hinzugefügt und detailliert werden.

  • Das Denkmal kann noch näher beschrieben werden: Baustil oder Epoche, Größe, verwendetes Material et cetera.

  • Erfassung von Details wie Abbildungen oder Inschriften.

Gerade die Verlinkungen der beschriebenen Objekte mit gegebenenfalls der GND, mit der Datenbank des österreichischen Bundesdenkmalamtes oder anderen Quellen, war eine Tätigkeit, die klassisch bibliothekarisch motiviert war und die in der Buchpublikation befindlichen Inhalte darüber hinaus inhaltlich kontextualisierte. Umgekehrt wurden im gedruckten Buch sehr viele historische Quellenangaben zu den einzelnen Dokumenten notiert – bei vielen dieser Quellen handelt es sich ebenfalls um graue Literatur. Abgesehen von der österreichischen Kunsttopographie, die Open Access verfügbar ist,4 wurden noch keine weiteren Quellenangaben für das vorgestellte Projekt in Wikidata systematisch erfasst.

Die Erfassung dieser Daten im Wikiversum lädt unmittelbar dazu ein, solche Informationen mit anderen Daten und Objekten zu verbinden, die im Buch selbst nicht beschrieben sind, zum Beispiel aus Platzgründen. Dazu zählen neben der erwähnten Normdaten-Verlinkung auch Verbindungen zu Wikipedia-Artikeln oder die Vernetzung mit Bildmaterialien in Wikimedia Commons (und dazu die Erzeugung von Kategorien in Commons zur Sammlung von mehreren Mediendateien des gleichen Denkmals).

Da die Daten nicht nur frei verfügbar und nutzbar, sondern auch beständig weiter editierbar sind – it’s a wiki! – wurde bereits während der Drucklegung des Buches die Forschung fortgeführt. So konnten Renovierungen von Denkmälern erfasst werden oder auch Fehler, die trotz mehrfacher Korrekturläufe erst spät entdeckt wurden, zumindest im offenen Datensatz behoben werden. Dem Datenmodell von Wikidata sei Dank, brauchen solche Fehler nicht einfach überschrieben werden, sondern können als deprecated mit der entsprechenden Quellenangabe erfasst werden. Dies erlaubt ein digitales Erratum zur Publikation zu erstellen.5

Das Weiterführen des Datensatzes durch Veränderungen der Denkmäler (Renovierungen, Verschwinden, Neuerrichtung et cetera), durch Präzisierung von Angaben, die in der Publikation nicht erfasst wurden (beispielsweise physische Abmessungen), Vernetzung mit anderen Datenquellen – all das ist kontinuierlich möglich. Dazu soll die Veröffentlichung im Wikiversum anregen: Jede:r kann editieren, auch ohne Registrierung, und helfen diesen Datenbestand weiter zu entwickeln.

Die etwaige Nachnutzung der Daten macht dieses bürger:innen-wissenschaftliche Forschungsvorhaben aber erst richtig lebendig:

  • Neue Forschungsarbeiten zu diesem Themengebiet können nahtlos an das Inventar aus dem Jahr 2022 anschließen und Vergleichsarbeiten aufbauen.

  • Bilder können dank der offenen Lizenz für jeden Zweck verwendet werden.

  • Online-Dokumentation: Mit einer Website6 wurde gezeigt, wie ohne großen Aufwand die vorhandenen Daten der Publikation online präsentiert werden können, und gleichzeitig, welche Analysemöglichkeiten mit den einfachen Visualisierungen des Wikidata-SPARQL-Endpoints durchführbar sind.

Neue Akteur:innen für die regionale offene Wissensproduktion

Das hier dokumentierte Projekt verknüpft traditionsreiche Felder der Heimatforschung oder des Denkmalschutzes und der Landeskunde mit Open Data-Werkzeugen des Wikiversums und Arbeitsweisen dort.

Welche Bedeutung aber haben Bibliotheken und insbesondere Landes- oder Kantonsbibliotheken für diese Art Grassroot Open Access? Welche Rollen können Bibliotheken spielen, beziehungsweise die Menschen, die in Bibliotheken arbeiten, um solche Kooperationen regionaler Wissensproduktion zu begleiten? Im idealen Fall kollaborativ nicht erst am Ende eines Forschungsprozesses als verlängerte Werkbank für gedruckte oder PDF-Publikationen, sondern als Co-Kreation einer nutzbaren und editierbaren Datenveröffentlichung mit Versionsgeschichte. Im Idealfall auch nicht nur im Ehrenamt wie im vorliegenden Fall, sondern als Bestandteil professioneller Unterstützung und etwaiger Bibliotheksdienste.

Bei der Erschliessung der Kamptaler Sakrallandschaften hat sich erst im Verlauf gezeigt, dass mehr Aufwand entsteht als gedacht. Die Daten waren nicht, wie erhofft, bereits tabellarisch erfasst, sondern nur als Fließtext vorhanden. Der Text musste also Satz für Satz gelesen werden, um die wichtigsten Informationen für eine strukturierte Erfassung zu ermitteln. Andere Informationen wie geographische Koordinaten oder die Zuteilung zu den kleinsten Gebietskörperschaften wurden erst eigenständig ermittelt. Von der anfänglichen Vorstellung bloß Datenteiler zu sein, stand man auf einmal mitten im Forschungsprozess selbst.

Werden regionale Open GLAM Labore zukünftig in der Lage sein, eine offene Datenkultur auch mit Regionalbibliotheken für regionale Forschungsprozesse, deren Edition und Publikation zu verstärken, zum Beispiel in der Heimatforschung? Seit circa 2018 formierte sich eine Gemeinschaft international orientierter Bibliotheken, um eigene Innovationslabore (Open Glam Labs) für (eigene) offene Datenkulturen zu gründen und zu vernetzen (OA 2018).

Regionale Open GLAM Labore für Graswurzel-Open Access für Regionalia wären ein nächster Schritt, um diese Methoden auch vor Ort als mit Regionalbezug zu teilen – sei es durch Landesbibliotheken, mit Fachstellen der öffentlichen Bibliotheken, mit Staats- und Stadtarchiven, mit Hackathon- und Editathon-Initiativen, beim nächsten Wikipedia-Stammtisch oder mit lokalen Open Data-Gemeinschaften.

Ergo: Schafft Open GLAM-Labore für viele (Ebenen)!

Edits mit Versionsgeschichte sind, hier im skizzierten Projekt, im Wikiversum und für verknüpfte Datenbestände die Elementarteilchen der Wissensproduktion mit Wikidata und Wikimedia Commons – in den offenen Forschungsdaten, deren crowdorientierter Datenedition, Publikation und Erschließung auf der Meta(daten)ebene. Die kleinste messbare Größe solcher offenen Publikationsprozesse ist 1 Edit (+/- 0 Byte). Wikidata und andere offene Wissensplattformen sind in diesem Sinne Gefäße für regionales Wissen. Offene Texte, offene Daten und offene Metadaten können von jeder und jedem selbst geschaffen und veredelt werden – angereichert, verknüpft, benutzt, gespeichert und neu beschrieben. Edits mit Versionsgeschichte sind dann eine Einheit zur Messung und der Maßstab der Openness für Regionalia.

Bibliographie

Ehrenberger, Anton 2022. Kamptaler Sakrallandschaften: Gars - Schönberg - St. Leonhard: mit den sieben Pfarren des Pfarrverbandes Gars: Gars, Freischling, Plank, Schönberg, Stiefern, St. Leonhard, Tautendorf. Zeitbrücke-Museum.

Erlinger, Christian 2022a. Kamptaler Sakrallandschaften - Linked Open Data. https://osf.io/7hvem/ [Stand 2022-10-02]

Erlinger, Christian 2022b. Open Public Humanities. https://zenodo.org/doi/10.5281/zenodo.6759428 [Stand 2023-10-28].

Kloppenburg, Julia & Schwarzkopf, Christopher 2016. Citizen Science im Wikiversum. In K. Oswald & R. Smolarski, hg. Bürger Künste Wissenschaft: Citizen Science in Kultur und Geisteswissenschaften. 91–102. https://doi.org/10.22032/dbt.39058

Munke, Martin 2019. Landesbibliographie und Citizen Science. Kooperationsmöglichkeiten für Bibliotheken und Wiki-Communities am Beispiel der Sächsischen Bibliografie. Regionalbibliographien: Forschungsdaten und Quellen des kulturellen Gedächtnisses: Liber amicorum für Ludger Syré 13.

OA 2003. Berliner Erklärung über den offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen. https://openaccess.mpg.de/68053/Berliner_Erklaerung_dt_Version_07-2006.pdf.

OA 2002. Budapest Open Access Initiative (German Translation). https://www.budapestopenaccessinitiative.org/read/german-translation/ [Stand 2023-10-28].

OA 2018. Open a Glam Lab. https://glamlabs.pubpub.org/ [Stand 2020-08-27].

Voß, Jakob 2016. Wikidata als Universalbibliographie: ein Kommentar. LIBREAS. Library Ideas, 29. https://libreas.eu/ausgabe29/02voss/


Das Wikidata-Item dieses Beitrags ist: https://www.wikidata.org/wiki/Q118993380

Der Pre- (und Post-)Print des Beitrags ist editierbar unter: https://de.wikiversity.org/wiki/DieDatenlaube/LIBREAS_Grassroots_Open_Access


  1. Programm der Open-Access-Tage 2023 https://open-access-tage.de/open-access-tage-2023-berlin, Stand 28.10.2023↩︎

  2. Website des Zeitbrücke Museums Gars am Kamp (Niederösterreich) https://www.zeitbruecke.at/, Stand: 28.10.2023↩︎

  3. Obenaus-Marterl, Wikidata-Item Q38093425 https://www.wikidata.org/wiki/Q38093425, Stand: 28.10.2023↩︎

  4. Digitalisat der Österreichischen Kunsttopographie (1889), TUGraz DIGITAL Library, https://diglib.tugraz.at/oesterreichische-kunsttopographie-1889, Stand: 28.10.2023↩︎

  5. Wikidata SPARQL-Query Errata der Publikation Kamptaler Sakrallandschaften, https://w.wiki/7vrL), Stand: 28.10.2023. (Dank an Lucas Werkmeister (WMDE) für den Support bei dieser Abfrage!)↩︎

  6. Online-Dokumentation Kamptaler Sakrallandschaften, https://kamptalersakrallandschaften.gitlab.io/, Stand 28.10.2023↩︎


Christian Erlinger hat Raumplanung und Politikwissenschaft studiert und ist seit 2013 im Bibliotheksbereich tätig. Aktuell ist er Mitarbeiter an der ZHB Luzern (CH) und betreut ZentralGut.ch das digitale Kulturgutportal der Zentralschweiz. Er ist Wikidata-Enthusiast (#DieDatenlaube) und setzt sich für das verstärkte Zusammenspiel von GLAM-Institutionen und dem Wikiversum ein. ORCID: 0000-0001-7872-9617 | Mastodon: librerli@openbiblio.social

Jens Bemme studierte Verkehrswirtschaft und Lateinamerikastudien. Heute interessiert er sich für Dorfbacköfen und historisches Radfahrerwissen um 1900 in der Oberlausitz und der Ostseeprovinzen. Mit der ‘Datenlaube’ und Christian Erlinger erschließt er Wikisource-Volltexte der Illustrierten ‘Die Gartenlaube’ offen in Wikidata. Als Mitarbeiter der SLUB Dresden begleitet Jens landeskundliche Citizen Science-Initiativen insbesondere mit den digitalen Werkzeugen und Gemeinschaften der Wikimedia-Bewegung. ORCID: 0000-0001-6860-0924 | Mastodon: JensB@openbiblio.social