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Open Access löst nicht alle Probleme – aber mehr, als mancher meint

Eine Replik zu: „Die Transformation des Publikationssystems zu Open Access und die Konsequenzen für Bibliotheken und Wissenschaft: Ausgewählte Aspekte.“


Zitiervorschlag
Bernhard Mittermaier, Christoph Holzke, Claudia Frick, Irene Barbers, "Open Access löst nicht alle Probleme – aber mehr, als mancher meint. Eine Replik zu: „Die Transformation des Publikationssystems zu Open Access und die Konsequenzen für Bibliotheken und Wissenschaft: Ausgewählte Aspekte.“". LIBREAS. Library Ideas, 33 ().


Rafael Ball setzt sich in einem Fachbeitrag in BIT online1 kritisch mit der Transformation des Publikationssystems hin zu Open Access auseinander. Er gibt darin einen kurzen Überblick über ausgewählte, bislang wenig beachtete und diskutierte Argumente, die aus seiner Sicht gegen Open Access und insbesondere Transformationsverträge sprechen. Die AutorInnen des hier vorliegenden Textes sehen in diesem Fachbeitrag eine ganze Reihe Missverständnisse, Falschinterpretationen und innere Widersprüche. Besonders verstörend wirkt der zweifelhafte Umgang mit Quellen. Um vorab nur ein Beispiel zu nennen:

Wenn der Wissenschaftler oder die Wissenschaftlerin das Publikationsorgan nicht mehr auswählen darf, das er oder sie für fachlich geeignet hält, sondern nur aus der Liste derjenigen Zeitschriftentitel auswählen darf, für die eine APC-Flatrate vereinbart wurde, wird das gewiss als Einschränkung der Wissenschaftsfreiheit interpretiert und empfunden werden und teilweise auch faktisch so sein. Erste gerichtliche Klagen sind dazu bereits in Deutschland anhängig.

Als Beleg führt Ball einen Link zu einem Beitrag des Deutschlandfunks an, der sich mit der Klage von Konstanzer Jura-ProfessorInnen gegen die kostenfreie Artikel-Zweitnutzung befasst. Diese Klage (Singular!) wendet sich gegen die Satzung zur Ausübung des wissenschaftlichen Zweitveröffentlichungsrechtes der Uni Konstanz und folglich gegen einen (vermeintlichen) Zwang zu Green Open Access. Sie hat hingegen nichts mit Gold Open Access und Transformationsprozessen zu tun.

Die AutorInnen folgen gern der Anregung von Rafael Ball, seine Argumente zu diskutieren. Dies erfolgt in thematischer Anordnung.

Die Perspektive der WissenschaftlerInnen

Die wohl relevantesten Änderungen für WissenschaftlerInnen durch die Transformation zu Open Access sind zum einen der barrierefreie Zugang zu Fachliteratur und zum anderen die wegfallende Notwendigkeit, sich bei der Nachnutzung mit Fragen des Copyrights zu befassen. Die deutschlandweiten Initiativen, wie durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) finanzierte Publikationsfonds und das Projekt DEAL,2 haben dies zum Ziel. Ball suggeriert jedoch auf mehr oder weniger subtile Weise noch andere angebliche Ziele, die ein trauriges Resultat oder gar eine Einschränkung der Freiheit von Forschung und Wissenschaft zur Folge haben sollen. Diese Ziele sind jedoch lediglich angedichtet und so fällt die Argumentation von Ball bei einem Vergleich mit der Realität schnell in sich zusammen.

Bereits das verwendete Wording ist irreführend und legt die Tendenz und die Absicht des Textes offen. So wird beispielsweise als Gegensatz zum derzeitigen subskriptionsbasierten Modell der Begriff Author-Pays-Modell verwendet. Nur an einer Stelle wird der tatsächlich gegensätzliche Begriff publikationsbasiertes Modell genannt. Wenn Ball schon den einzelnen Wissenschaftler und die einzelne Wissenschaftlerin als leidtragenden Bezahler inszenieren will, so sollte konsequenterweise auch von einem Reader-Pays-Modell beim subskriptionsbasierten Modell gesprochen werden. Aber eigentlich steht es außer Frage, dass ebenso wenig wie WissenschaftlerInnen heute für das Lesen einzelner Artikel selber zahlen, diese nach der Transformation zu Open Access selbst für das Publizieren aufkommen müssen. Ganz im Gegenteil beweisen gerade die großen Initiativen wie DEAL oder alternative Modelle wie arXiv und SCOAP³ dass es auch künftig die Bibliotheken sein sollen und werden, die hier für die WissenschaftlerInnen die Publikationskosten tragen. Somit entfällt auch das Argument, dass eine Verschiebung von rein fachlichen Argumenten hin zu einer wirtschaftlichen Entscheidung bei der Wahl des Publikationsorgans durch WissenschaftlerInnen zu erwarten sei.

Autoren können dann selbst entscheiden, in welchem Journal sie publizieren wollen und welche Kosten sie für die Veröffentlichung bereit sind zu zahlen. Die auf den ersten Blick bestechende (und nicht falsche) Idee bedeutet allerdings gleichzeitig eine Einschränkung der Forschungs- und Wissenschaftsfreiheit bei der Wahl des Publikationsorgans und eine Verschiebung von rein fachlichen Argumenten hin zu einer wirtschaftlichen Entscheidung. Dies scheint der Freiheit von Forschung und Lehre zu widersprechen, führt sie doch von einer Qualitätsentscheidung zu einer monetären Entscheidung, die zudem nur den sehr speziellen Blick eines einzelnen Autors widerspiegeln kann.

Die gleich an mehreren Stellen als Sorge präsentierte Unterstellung, ein publikationsbasiertes Modell wäre gleichbedeutend mit einer Einschränkung der Wissenschaftsfreiheit oder würde diese in Gefahr bringen, ist schlicht nicht haltbar. Zum Thema Open-Access-Publizieren und Wissenschaftsfreiheit sah sich schon vor zehn Jahren die Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen mit einer derartigen inakzeptablen Unterstellung konfrontiert und wies diese begründet von sich.3 WissenschaftlerInnen publizieren die Ergebnisse ihrer Forschung, um eine möglichst breite Rezeption zu erreichen und damit andere WissenschaftlerInnen ihre Forschung darauf aufbauen können. Dem steht das Subskriptionsmodell mit einem prinzipiell limitierten Zugang fundamental entgegen. So haben WissenschaftlerInnen nicht nur rein wirtschaftlich gesehen kein gesteigertes Interesse daran, dass ihre Publikationen von Verlagen möglichst gewinnbringend verkauft werden, sondern diese Praxis steht der Rezeption ihrer Forschungsergebnisse sogar noch im Weg. Dies ist, entgegen dem von Ball vorgetragenen Kostenbewusstsein beim Autor, ein tatsächlich relevantes Argument für Open Access. Noch einmal das schon genannte Zitat in einem anderen Zusammenhang:

Wenn der Wissenschaftler oder die Wissenschaftlerin das Publikationsorgan nicht mehr auswählen darf, das er oder sie für fachlich geeignet hält, sondern nur aus der Liste derjenigen Zeitschriftentitel auswählen darf, für die eine APC-Flatrate vereinbart wurde, wird das gewiss als Einschränkung der Wissenschaftsfreiheit interpretiert und empfunden werden und teilweise auch faktisch so sein.

Die von Ball immer wieder vorgetragene Behauptung, WissenschaftlerInnen dürften künftig nur noch bei Verlagen mit Transformationsverträgen publizieren, ist schlichtweg falsch. Keine Initiative oder Forschungseinrichtung hat ein derartiges Ziel. Ganz im Gegenteil kommen die Publikationsfonds schon heute für alle Article Processing Charges (APCs) für Publikationen in Gold-Open-Access-Zeitschriften auf, unabhängig von der Existenz eines Rahmen- oder Transformationsvertrages. Eine Änderung dieser Praxis ist nicht angekündigt. Diese Behauptung wird auch durch das repetitive Vortragen im Text nicht wahrer. Genauso gut könnte man als Gegner des Subskriptionsmodells behaupten, WissenschaftlerInnen dürften derzeit nur Artikel in Zeitschriften lesen, die die Bibliothek lizenziert hat, die Bibliothek würde für darüber hinausgehende Literaturwünsche nicht aufkommen und dies wäre eine Einschränkung der Wissenschaftsfreiheit. Auf diese kreative Idee ist bisher nur niemand gekommen.

Diese Darstellung einer düsteren Zukunft auf Basis einer falschen Annahme leitet auch direkt zum nächsten großen von Ball aufgespannten Szenario über, nämlich der indirekten Einschränkung der Wissenschaftsfreiheit durch fehlende Mittel aufgrund der angeblich nicht vorhandenen Planbarkeit des Publikationsoutputs der WissenschaftlerInnen. Ball malt dabei ein klares Bild.

Wenn eine Hochschule oder eine Institution keine Mittel mehr für die Veröffentlichung zur Verfügung hat oder zur Verfügung stellen kann, können die Wissenschaftler eben nicht publizieren.

An dieser Stelle sollte man erstmal einen Schritt zurücktreten und sich klar werden, was diese Aussage impliziert. Zum einen wird behauptet, dass das Publikationsaufkommen einer Forschungseinrichtung gänzlich nicht planbar wäre und zum anderen, dass Bibliotheken mit einer gewissen Unwägbarkeit in der Finanzplanung überfordert wären. Keine der beiden Implikationen trifft zu. Auf die Finanzplanung von Seiten der Bibliothek wird im Abschnitt Aufgaben der Bibliotheken näher eingegangen. An dieser Stelle soll der Fokus auf dem Publikationsaufkommen liegen.

Das Publikationsaufkommen einer Forschungseinrichtung ist in der Tat nicht konstant – meist steigt dieses oder schwankt von Jahr zu Jahr. Beispielsweise lagen die Schwankungen des Publikationsaufkommens von Zeitschriftenartikeln der ETH Zürich und des Forschungszentrums Jülich seit 2008 jährlich zwischen minus 8 % und plus 19 %.4 Das sind durchaus größere Variationen, aber von einer gar nicht vorhandenen Planbarkeit kann dennoch nicht gesprochen werden. Auch ist die Aussage, dass die nicht kalkulierbare Dauer des Peer Review-Verfahrens bei den Verlagen und die damit zusammenhängende Annahme oder Ablehnung eines Manuskripts […] eine mittelfristige Budgetplanung für zu erwartende Publikationskosten, also die Bereitstellung der APCs, praktisch unmöglich [machen] ein Scheinargument, wenn man von kontinuierlichen Einreichungen durch WissenschaftlerInnen bei Verlagen ausgeht. Nun könnte man anführen, dass Prognosen immer nur seriöse Versuche sind, in die Zukunft zu schauen und dadurch immer in Gefahr nicht einzutreffen. Diese Art der Planung ist für Bibliotheken aber nichts Neues und bei einer vorausschauenden bibliothekarischen Planung, wie sie im Abschnitt Aufgaben der Bibliotheken vorgestellt wird, sollten WissenschaftlerInnen genauso frei überall und bis zum Jahresende publizieren können, wie sie bei der jetzigen Planung Artikel lesen können.

Ein weiteres Chaos-Szenario, das Ball für die WissenschaftlerInnen zeichnet, beinhaltet einen bürokratischen Mehraufwand für eben diese, der ihnen angeblich von den Bibliotheken zugeschoben wird, sollten im Rahmen der Big Deals keine Flatrates vereinbart werden. Er spricht davon, dass Tausende einzelner Autoren ihre Verträge über ihre Publikationen und die zu zahlenden APCs jeweils individuell abschließen müssten. In der Tat wäre es furchtbar, müssten WissenschaftlerInnen für jede ihrer Publikationen einen einzelnen Vertrag mit dem Verlag schließen, dessen Inhalt oft nicht allgemein verständlich ist. Dann hätte man nämlich den gleichen Zustand wie heute. Denn auch wenn die Bibliothek die Lizenzierung der Zeitschriften zentral regelt, so unterschreiben heute WissenschaftlerInnen individuell für jede ihrer Publikationen ein Copyright Transfer Agreement. Dies ist die derzeit gelebte Realität. Und damit hört es in der Subskriptionswelt noch nicht auf. Sollen beispielsweise einzelne Abbildung nochmals veröffentlicht werden, so müssen die WissenschaftlerInnen diese Rechte erwerben oder zumindest die erneute Veröffentlichung dem Verlag individuell melden.5 Das kostet manchmal Geld, vor allem aber verursacht es Bürokratie beim Nachhalten der erworbenen Rechte und es kostet Zeit. Haben hingegen die Transformationsverhandlungen Erfolg oder wandelt sich die Publikationswelt auf einem anderen Weg hin zu Open Access, so entfällt dieser Aufwand völlig. Aber auch die von Ball gefürchtete Einzelabrechnung der AutorInnen mit Verlagen wird nicht Realität werden. Schon heute sind ohne große Transformationen Rahmenverträge mit Verlagen möglich. Die Arbeit für WissenschaftlerInnen wird also weniger, nicht mehr. Bibliotheken haben das Bestreben, ihren NutzerInnen möglichst wenig Arbeit zu bereiten. Genau das wird mit der Transformation zu Open Access gelingen.

Transformationsverträge und DEAL

Gegen Transformationsverträge werden einige Vorbehalte genannt:

Durch den Abschluss von Read und Publish-Verträgen mit den Großverlagen wird die Konzentration auf einige wenige Player noch verstärkt. Die aktuelle Open Access Diskussion fokussiert dabei in erster Line [sic!] auf den STM Sektor mit einigen wenigen großen Playern in diesem Feld. […] Die Konzentration auf einige wenige Monopolisten wird verstärkt und die Diversifizierung des Marktes behindert.

Dies ist unzutreffend. Zwar wird bei DEAL derzeit tatsächlich nur mit den drei großen Verlagen Elsevier, SpringerNature und Wiley verhandelt; parallel finden aber auch Gespräche mit kleinen und mittleren Verlagen statt und sind zum Teil auch schon zum Abschluss gebracht, so zum Beispiel im Rahmen der DFG-Ausschreibung Open-Access-Transformationsverträge. Selbst um kleinste Verlage kümmern sich Bibliotheken wie die der AutorInnen und unterstützen bei der Transformation in den Open Access.6 Die in den letzten 20 Jahren gegründeten Open-Access-Verlage wie Copernicus, MDPI, PLOS und Hindawi haben zu neuen Playern geführt, die die Marktkonzentration zumindest verlangsamen.

Big Deals sind in der Summe noch größer und umsatzstärker als es die alten Big Deals der Subskriptionen waren. Denn Read and Publish ist logischerweise teuer als nur Read.

Es handelt sich hierbei wohl um Erfahrungswissen, welches auf den in den letzten Jahren abgeschlossenen Verträgen basiert. Bei diesen stieg der Gesamtpreis in der Regel schon deshalb, weil neue Teilnehmer hinzukamen und nicht alle Bestandsteilnehmer schon Zugriff auf alle Inhalte hatten. DEAL zielt dagegen auf einen Publish and Read-Vertrag, bei dem die Bezahllogik umgekehrt wird. Bezahlt werden die Corresponding-Author-Publikationen aus den Teilnehmereinrichtungen; der lesende Zugriff ist kostenfrei. Unter dieser Rücksicht ist Publish and Read nicht notwendigerweise teurer als nur Read. Und übrigens erschöpft sich das derzeitige Read-Modell auch nicht in der bloßen Bezahlung der Subskriptionsgebühren. Vielfach werden noch andere Gebühren, zum Beispiel für Farbabbildungen oder Überlänge, erhoben und es müssen auch noch Gebühren für die Nachnutzung an Verlage beziehungsweise das Copyright Clearing Center7 entrichtet werden. In einer Open-Access-Welt mit CC-BY-Publikationen entfielen diese versteckten Kosten.

Wie in einem Whitepaper der MPDL festgestellt und von Ball zitiert, sind genügend finanzielle Mittel für die Literaturversorgung im Wissenschaftssystem vorhanden.8 Leider wird diese Aussage, die sich auf das Gesamtsystem bezieht, im Weiteren falsch interpretiert:

[Diese Aussage] gilt ausnahmslos für einige wenige gut ausgestattete Forschungsgemeinschaften und Eliteuniversitäten. Sie ist leider nicht richtig für die große Masse der betroffenen Hochschulen und Forschungseinrichtungen.

Dies wird belegt9 mit einer der vielen Publikationen, die eine Unterfinanzierung von Bibliotheken beklagen. Speziell diese hier zu zitieren ist nicht eben naheliegend und jedenfalls Balls Behauptung nicht stützend, weil die Unterfinanzierung im Kontext der steigenden Studierendenanzahl gesehen wird. Wie viel aber publizieren StudentInnen? Eine Verbindung zu Open Access wird dagegen nicht gezogen. Eigentlich meint die ursprüngliche Aussage der MPDL, dass die bisherigen Lizenzzahlungen bei weitem dafür ausreichen, alle notwendigen Leistungen der Verlage zu finanzieren, weshalb der Umstieg auf Open Access keine Mehrkosten verursachen kann.

Ganz ähnlich wie der permanente massive Preisanstieg der wissenschaftlichen Zeitschriften Mitte der 1990er Jahre zur sogenannten Zeitschriftenkrise und deren Folgen geführt hat (etwa der Entstehung von Open Access Initiativen) besteht nun ein erhebliches Risiko, in eine analoge Abhängigkeitssituation und Preisspirale durch permanente Erhöhungen der APCs der Monopolisten zu geraten. Es ist nur schwer verständlich, warum bei den meisten, aktuellen Transformationsverhandlungen ebendiese sehr große (und hochwahrscheinliche) Gefahr weder diskutiert noch berücksichtigt zu werden scheint. Und dies verwundert umso mehr, als jene erfahrenen Bibliothekare die Verhandlungen begleiten und mitgestalten, die die große Zeitschriftenkrise als Konsequenz der Marktkonzentration zumeist aktiv miterlebt haben.

Was ist die Alternative zu Transformationsverhandlungen? Weiter Subskriptionen mit altbekannter Preisspirale? Die am Ende des Beitrags von Ball genannten Lösungsansätze adressieren dieses Problem allesamt nicht. Dagegen sind bei Transformationsverträgen APCs erstmals Gegenstand von Verhandlungen; die angestrebten Konditionen liegen unterhalb der derzeitigen Hybrid OA-Preise. Naturgemäß kann man die Konditionen nur für den Vertragszeitraum festlegen. Insofern bleibt für die Zeit danach eine Unsicherheit. Aber mit Verträgen hat man zumindest für deren Laufzeit Gewissheit – ohne Verträge können Verlage völlig nach Gusto agieren. Noch einmal, zur Verdeutlichung, das schon gebrachte Zitat, im längeren Zusammenhang.

Darüber hinaus bedeutet die Fixierung auf das Publizieren bei einigen wenigen Verlagen durch eine vorhandene Flatrate der APCs (wie sie etwa in den Niederlanden abgeschlossen worden ist) eine durchaus diskutierbare Einschränkung der Freiheit von Forschung und Wissenschaft. Wenn der Wissenschaftler oder die Wissenschaftlerin das Publikationsorgan nicht mehr auswählen darf, das er oder sie für fachlich geeignet hält, sondern nur aus der Liste derjenigen Zeitschriftentitel auswählen darf, für die eine APC-Flatrate vereinbart wurde, wird das gewiss als Einschränkung der Wissenschaftsfreiheit interpretiert und empfunden werden und teilweise auch faktisch so sein. […] Bei den Spitzenuniversitäten dieser Welt wird dieses Thema eher eine Abstimmung mit den Füßen werden. Spitzenwissenschaftler werden künftig bei ihren Berufungsentscheidungen Freiheiten oder Einschränkungen ihrer jeweiligen Publikationsmöglichkeiten mit berücksichtigen.

Die Liste bezieht sich vermutlich auf den Einzelfall des Offsetting-Vertrages 2016–2018 der Niederlande mit Elsevier.10 Der Vertrag sieht vor, dass 30 % der niederländischen Publikationen bei Elsevier im Jahr 2018 Open Access werden (2016 und 2017 noch weniger). Dies wird geregelt durch eine Limitierung der hierfür in Frage kommenden Zeitschriften. Dies bedeutet übrigens keineswegs, dass AutorInnen bei der Auswahl des Publikationsorgans auf diese Zeitschriften beschränkt wären. Sie können auch in anderen Zeitschriften publizieren, nur dann eben nicht (ohne Mehrkosten) Open Access. Im Übrigen ist das, wie erwähnt, ein Einzelfall: Die Verträge der Niederlande mit anderen Verlagen11 sehen das nicht vor; auch der nächste Elsevier-Vertrag der Niederlande wird anders aussehen12 und bei DEAL wird ein solcher Vertrag nicht abgeschlossen werden. Selbstverständlich kann man nach wie vor auch bei anderen Verlagen publizieren. Es ist skurril, einerseits jeglichen Abschluss von Publish- and Read-Verträgen zu kritisieren und andererseits zu kritisieren, dass es Publish- and Read-Verträge (noch) nicht mit allen Verlagen gibt. Und was die Abstimmung mit den Füßen anbelangt – was ist attraktiver: Eine Universität, bei der man Zugang zu einem ausgewählten Portfolio an Zeitschriften hat oder eine Universität, bei der man Zugang zu allen Zeitschriften hat und außerdem noch ohne zusätzliche Kosten sämtliche Artikel im Gold Open Access publizieren kann?

Aufgaben der Bibliotheken

Diese Kernaufgabe von Bibliotheken [quantitativ, qualitativ und anspruchsgruppenspezifisch überprüfte Literaturauswahl] wird überwiegend von den Teams der Fachreferenten (subject specialists) geleistet. Sie wählen und beschaffen die Literatur nicht zufällig oder aus Kostengründen, sondern auf der Basis der jeweiligen Forschungsschwerpunkte und Lehrinhalte der Hochschulen und unter der Berücksichtigung der jeweiligen Sammlungsstrategie der Bibliothek.

Ball zeichnet hier ein sehr traditionelles Bild der FachreferentInnen. In vielen Vorträgen und Publikationen hatte er in vergangenen Jahren interessanterweise ein wesentlich moderneres Bild gezeichnet: So beschrieb er im Jahr 1999 in einem Aufsatz13 zunächst unter der Zwischenüberschrift Traditionelle Kernaufgaben von Bibliotheken diese mit den Worten: Die fachliche Auswahl der Literatur ist dabei bestimmt von der Art der Bibliothek, ihrer Größe, ihrer rechtlichen Grundlage (und damit von ihrem Auftrag), der zugeordneten Benutzergruppe und der möglichen fachlichen Eingliederung in Sondersammelgebiete. Die fachliche Auswahl der Literatur wird entweder durch Wissenschaftler der Fachbereiche oder durch Fachreferenten geleistet., um sie im Anschluss dann für überholt zu erklären: Die traditionelle Funktion der Fachreferenten wird in zunehmenden Maße obsolet. Die Auswahl von Literatur geschieht schon jetzt in vielen Bibliotheken durch Buchhandlungen aufgrund exakter Profilangaben der Wissenschaftler. Auch die Bestellung von Literatur durch Wissenschaftler selbst bedarf keiner weiteren sachlichen Prüfung. Formalbibliothekarische Kontrollen, etwa auf mögliche vorhandene Dubletten, andere Ausgaben, Nachdrucke und andere Auflagen können von Diplombibliothekaren durchgeführt werden. Die traditionelle Schwerpunktaufgabe eines wissenschaftlichen Fachreferenten, die sachliche Erschließung von Literatur, wird immer weniger wichtig, da moderne elektronische Suchsysteme das Auffinden und Recherchieren von Literatur für die Benutzer auch ohne sachliche Erschließung erleichtern. Es stehen zudem weitere elektronische Systeme zur Verfügung, die durch automatisierte Indexierungssysteme und formalisierte Logiken intellektuelle Erschließungsarbeiten der Fachreferenten überflüssig machen. Auch die Entwicklung von Thesauri und von übergeordneten Suchsystemen und -systematiken ist im Zuge des Einsatzes moderner elektronischer integrierter Bibliothekssysteme obsolet geworden. Vor knapp 20 Jahren erhielt Ball dafür einigen Gegenwind; inzwischen ist dies weitgehend State-of-the Art.14 Oder mag sich jemand vorstellen, dass eine Bibliothek wie die ETH-Bibliothek, die bekanntlich von Ball geleitet wird, tatsächlich aus den 2.500 Elsevier-Zeitschriften einzelne Abonnements anhand des Forschungsprofils ihrer mehr als 500 ProfessorInnen auswählt? Nein, sie lizenziert einfach die Freedom Collection.

Es kommt nicht von ungefähr, dass Bibliotheken bislang ausgewählt haben und nur diejenige Literatur in ihrem Bestand halten und nachweisen, die an der jeweiligen Hochschule benötigt wird oder zum definierten Bestandsprofil passt. Der Zugriff aller auf alles ist nicht automatisch der große Gewinn, sondern kann schnell zu einem Überangebot werden, das mit großem Aufwand reduziert und fokussiert werden muss.

Erneut: Das ist zuallererst ein Argument gegen Big Deals, nicht gegen Transformationsverträge. Wir bezweifeln aber ohnehin, dass Bibliotheken damit ein Problem haben. In der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek (EZB)15 sind derzeit über 95.000 Zeitschriften nachgewiesen. 63 % davon sind jetzt schon frei verfügbar; im Fall des Forschungszentrums Jülich sind weiterhin 13 % durch Lizenzierung verfügbar und 24 % nicht verfügbar. Drei viertel des Gesamtangebots ist also jetzt schon verfügbar und muss – wenn man das denn tun will – mit großem Aufwand reduziert und fokussiert werden. Bei einem Komplettumstieg auf Open Access würde sich dies um ein Drittel des bisherigen Wertes erhöhen. Das erscheint verkraftbar.

Das Thema Bestandsaufbau ist allerdings für die Bibliotheken dann beendet, wenn durch große Verlagsflatrates die All-Inclusive-Versorgung mit Literatur erreicht worden ist. Damit endet dann auch eine der klassischen Kernaufgaben von Bibliotheken, nämlich die Aufbereitung und Strukturierung von Informationen.

Nach klassischer Definition ist die Bibliothek eine Einrichtung, die unter archivarischen, ökonomischen und synoptischen Gesichtspunkten publizierte Information für die Benutzer sammelt, ordnet und verfügbar macht.16 Warum sollte das wegfallen, wenn die Literatur Open Access verfügbar ist?

Die Methoden der Wahl sind dabei die Formalerschließung (Katalogisierung), sowie die Sacherschließung und Beratung. Diese zentralen Leistungen haben dem Benutzer einen schnellen, fokussierten, sachgerechten und unabhängigen Zugang zur gewünschten Literatur des Fachgebiets oder des gewünschten Themas geboten. Wenn nach der Umstellung und der Transformation des Publikationssystems sämtliche Literatur für alle kostenlos verfügbar sein wird, wird es Bibliotheken kaum mehr gelingen eine fachlich fokussierte Auswahl der Literatur zu treffen, sie mit entsprechend großen maschinellen oder intellektuellen Aufwand zu erschließen, und den Zugang zu organisieren und für lange Zeit zu garantieren.

Die Katalogisierung erfolgt auch jetzt schon kollaborativ und maschinengestützt (zum Beispiel Abzug aus der EZB). Sollte eine intellektuelle Inhaltserschließung auf Artikelebene gemeint sein, so wird diese nur von wenigen Spezialbibliotheken auf sehr begrenzten Gebieten vorgenommen. Die betreffenden Einrichtungen wissen jetzt auszuwählen und werden dies problemlos auch in Zukunft tun. Und auch dies: Die Open-Access-Transformation selbst produziert keine neuen Zeitschriften, sondern wandelt nur die bestehenden Subskriptionszeitschriften um. Sie trägt damit sogar zu einer Verlangsamung des Wachstums der Zeitschriftenzahl bei, weil derzeit gerne Open-Access-Zeitschriften parallel zu bestehenden Subskriptions-Titeln mit sehr ähnlichem Fokus gegründet werden.17

Wenn Veröffentlichungen künftig direkt vom Autor durch die APCs finanziert werden müssen, erfordert dies zudem eine ganz besondere Art der budgetären Planung. Die Bereitstellung und Bereithaltung von finanziellen Mitteln für potentielle Veröffentlichungen ist im Unterschied zur (planbaren) Beschaffung, Lizenzierung und Bezahlung von Literatur durch die Bibliothek aber ein nahezu aussichtsloses Unterfangen.

Dies ist keine ganz besondere Art der budgetären Planung, sondern der Normalfall. Auch bei Personalausgaben, Energiekosten, Reisekosten et cetera weiß man am Jahresanfang nicht sicher, wieviel man benötigt. Nur bei den Literaturetats war bislang der größte Teil schon am Jahresanfang verausgabt.

Denn Verfügbarkeit von Wissenschaftlerstellen, Kreativität, der zeitliche Verlauf von (Labor) Experimenten und deren Ergebnissen, sowie die nicht kalkulierbare Dauer des Peer Review-Verfahrens bei den Verlagen und die damit zusammenhängende Annahme oder Ablehnung eines Manuskripts machen eine mittelfristige Budgetplanung für zu erwartende Publikationskosten, also die Bereitstellung der APCs, praktisch unmöglich. Es muss deshalb befürchtet werden, dass gerade die weniger finanzstarken Einrichtungen und Hochschulen eines Landes bei der Finanzierung ihrer Veröffentlichungsgebühren in ernste Schwierigkeiten geraten können. Es wäre ein trauriges Resultat der Transformation des Publikationssystems, wenn in vielen Hochschulen und Universitäten schon Mitte des Jahres die Mittel zur Zahlung der APCs erschöpft wären.

Wenn eine Bibliothek ihren bisherigen Zeitschriftenetat für Open-Access-Publikationsgebühren bereit hält, dann wird dieser in den allermeisten Fällen ausreichend sein18 – insbesondere dann, wenn nicht verausgabte Mittel übertragen werden können, um auf Fluktuationen im Publikationsaufkommen reagieren zu können. Ausgehend vom bisherigen Publikationsaufkommen, wie es beispielhaft im Abschnitt Perspektive der AutorInnen erhoben wurde, kann mit Hilfe von Daten über die Höhe von Publikationsgebühren eine Korridorplanung der Ausgaben für Publikationen gemacht werden. Dies beschreiben bereits Geschuhn und Pieper in ihrem Projekt INTACT: Mit der integrierten Open-APC-Initiative können Kennzahlen über das Publikationsaufkommen einzelner Einrichtungen mit den entsprechenden Kosteninformationen verbunden werden. Damit entsteht eine verlagsunabhängige, transparente empirische Basis […] auch für nach erfolgter Open-Access-Transformation rein publikationsbezogene Modelle.19

Zu berücksichtigen ist auch, dass für Publikationsausgaben viel eher als für Literaturbeschaffung im Rahmen von Drittmittelprojekten zusätzliche Mittel eingeworben werden können, die zur Verfügung stehenden Mittel somit über den Bibliotheksetat hinaus anwachsen. Zudem ist darauf hinzuweisen, dass die Behauptung von Ball Die Bezahlung der APCs ist alternativlos verkennt, dass viele OA-Zeitschriften ein anderes Finanzierungsmodell haben. Tatsächlich erheben 70 % der im Directory of Open Access Journals verzeichneten Open Access-Zeitschriften keine APCs.20 Sollten die Mittel also tatsächlich zu Neige gehen, kann immer noch in einer dieser Open-Access-Zeitschriften publiziert werden. Aber beide Ausweichmöglichkeiten wären in der Praxis vermutlich auch nicht zwingend notwendig, denn die Sicherstellung des wissenschaftlichen Outputs wird eine Einrichtung stets mit sehr hoher Priorität versehen.

Verhältnis zu den Verlagen

Gerade im STM Segment wird die Abhängigkeit der Literaturversorgung und des Publizierens von einigen Großverlagen und die damit einhergehende Konzentration des Marktes zurecht beklagt.

Mit dieser Feststellung hat Ball nicht Unrecht. Die Konzentration auf dem Publikationsmarkt auf wenige Großverlage21 hat sich allerdings in einer Zeit entwickelt, in der das Publizieren in Subskriptionszeitschriften die Regel war und ist nicht in der Umstellung auf Open Access begründet. Im Gegenteil ist diese in der Zeit der Subskriptionszeitschriften entstandene Konzentration auch einer der Gründe dafür, dass die Verhandlungen von Transformationsverträgen vor allem bei den Großverlagen ansetzten. Mit einem Abschluss der DEAL-Verträge wird ermöglicht, dass Mittel für Verträge mit kleinen und mittleren Verlagen frei werden. Ball bleibt in seiner Kritik an den Big Deals jedoch bei den großen STM-Verlagen verhaftet und beklagt zwar, die Perspektive auf die kleinen und mittleren Verlage würde versäumt, nimmt diese aber selbst nicht in den Blick. Ohne große Mühe finden sich bei einfacher Recherche auch kleinere Initiativen und Verlage, die das Thema Open Access erfolgreich umsetzen. Ein Beispiel ist die Electrochemical Society (ECS), für die es seit 2018 im Rahmen eines Nationalkonsortiums einen Transformationsvertrag gibt. Es handelt sich dabei um ein kostengünstiges Read-and-Publish-Modell.22 Ziel der ECS ist eine komplette Umstellung auf Open Access.23

Zur verlagsunabhängigen Bereitstellung der Literatur in den Bibliotheken hat Ball merkwürdige Vorstellungen, wie er sie im auch schon einmal in diesem Text gebrachten Zitat darstellt:

Damit endet dann auch eine der klassischen Kernaufgaben von Bibliotheken, nämlich die Aufbereitung und Strukturierung von Informationen. Dabei ist es im Zusammendenken mit der Erwerbungsauswahl eine zentrale Aufgabe von wissenschaftlichen Bibliotheken, einen Überblick über die Vielzahl der verschiedensten Informationen und Literaturangebote für die jeweiligen Anspruchsgruppen zu organisieren und zu strukturieren – und zwar unabhängig und neutral von der jeweiligen Verlagsplattform, dem Verlag oder dem Erscheinungsmedium. […] Wenn nach der Umstellung und der Transformation des Publikationssystems sämtliche Literatur für alle kostenlos verfügbar sein wird, wird es Bibliotheken kaum mehr gelingen eine fachlich fokussierte Auswahl der Literatur zu treffen, sie mit entsprechend großen maschinellen oder intellektuellen Aufwand zu erschließen, und den Zugang zu organisieren und für lange Zeit zu garantieren.

Es fällt schwer, die Argumentation in diesem Abschnitt nachzuvollziehen, wonach der Anspruch, Zugang zu Informationsangeboten unabhängig von Plattformen und Erscheinungsmedien zu organisieren, angeblich einfacher sein soll, wenn wirtschaftliche Zwänge diesen Zugang einschränken. Im Gegenteil bietet doch die Zunahme von frei verfügbarer Literatur deutlich mehr Möglichkeiten, eine rein fachlich fokussierte Auswahl für die Bereitstellung und Aufbereitung in Bibliotheksplattformen zu treffen. Ein Kriterium, das Ball schließlich auch für die Auswahl der Zeitschrift beim Publizieren einfordert, was die Argumentation hier noch skurriler wirken lässt. Sicherlich stellt die Erschließung und Bereitstellung frei verfügbarer Quellen eine Herausforderung dar – eben eine neue Aufgabe für FachreferentInnen im Rahmen ihres Kerngeschäfts. Ein Beispiel dafür, wie Bibliotheken an diese Aufgabe herangehen, findet sich übrigens im selben Heft von BIT online, in dem auch Balls Artikel erschienen ist. In der Reportage Zukunft Bibliotheken wird dargestellt, wie die SUB Bremen in Kooperation mit der UB Bielefeld OA-Publikationen in ihrem Rechercheportal nachweist.24

Ein besonderes Augenmerk (auch das scheint aus dem Blick der großen Big Deal-Verhandlungen zu geraten) ist die politische und wirtschaftliche Unabhängigkeit des Bestandsaufbaus, der Erschließung und Vermittlung von Informationen durch Bibliotheken. Open Access verfügbare Literatur wird künftig alleine über die jeweiligen (mächtigen), partikulären Plattformen der Verlagsindustrie zur Verfügung gestellt werden. Eine verlagsunabhängige Aufbereitung und Suche von wissenschaftlicher Literatur wird vor diesem Hintergrund für Bibliotheken immer schwerer, wenn nicht sogar unmöglich.

Ball geht hier auf die gewünschte Unabhängigkeit der Bibliotheken gegenüber den Verlagen ein, die er anscheinend durch ein kostenpflichtiges Angebot eher gesichert sieht als bei kostenfreier Nutzung. Auch in diesem Abschnitt wird das Muster verfolgt, waghalsige Behauptungen mit abenteuerlichen Schlussfolgerungen zu kombinieren. Gerade im Subskriptionsmodell ist es doch die Regel, dass die Literatur ausschließlich auf den verlagseigenen Servern bereitgestellt wird. Die Anbieter von Subskriptionszeitschriften erlauben zwar meist das Erstellen von Sicherungskopien der Inhalte, eine Bereitstellung für die Nutzer ist vertraglich aber nur durch Verlinkung auf den jeweiligen Verlagsserver gestattet.25 Im Gegensatz dazu ist durch die im Open Access vorliegenden CC-BY-Lizenzen den Bibliotheken die Möglichkeit gegeben, die Literatur auf eigenen Servern zu speichern. Und wie das Beispiel der SUB Bremen zeigt, ist eine verlagsunabhängige Bereitstellung von Literatur selbstverständlich gerade bei Open Access möglich, indem über die Rechercheportale der Bibliotheken unter anderem auf die in Repositorien liegenden Volltexte (Verlags-PDF) verlinkt wird.

Langzeitarchivierung

Die Verträge der Bibliotheken mit den Verlagen über die Lieferung von Inhalten (Subskription/Lizenzierung) beinhalten (meist) auch eine Zusicherung der Archivierung der Inhalte in unabhängigen Strukturen und Organisationen (etwa einer Nationalbibliothek). Damit wird sichergestellt, dass die Inhalte auch dann zur Verfügung stehen, wenn der Verlag nicht mehr existiert, sein Programm sich ändert oder aber andere Produkte hergestellt werden. In Zukunft werden Verlage bei der Konzeption der Geschäftsmodelle (Author-Pays-Modell) und der Finanzierung des Systems über die APCs keinen großen Wert mehr auf eine garantierte Archivierung der Inhalte legen, da sie das Geld bereits mit der Veröffentlichung verdient haben. […] Archivierung und Langzeitverfügbarkeit von Inhalten stehen vor diesem Hintergrund vor einer großen Herausforderung. Man kann sogar so weit gehen und vermuten, dass sie durch die Transformation des Publikationssystems nicht mehr gesichert sind.

Wieder stellt Ball eine These ohne Verifizierung auf – es gibt schließlich auch keine Belege dafür, dass eine Sicherung von Inhalten in unabhängigen Strukturen in einer Open-Access-Welt nicht mehr gegeben sein würde. Er müsste im Gegenteil wissen, dass zunächst durch die Pflichtabgabeverordnung26 bei der Deutschen Nationalbibliothek grundsätzlich eine Sicherung gegeben ist. Die Sammelrichtlinien27 unterscheiden nämlich nicht zwischen OA und nicht-OA. Und auch in der Schweiz, in der Ball tätig ist, erfolgt eine solche Pflichtabgabe – nach ISO-Norm.28 Die British Library hat einen generellen gesetzlichen Auftrag zur Sammlung elektronischer Publikationen und erledigt dies bei frei verfügbaren Ressourcen durch automatisiertes Harvesting.29 Konzepte zur Langzeitarchivierung existieren zum Beispiel für OJS-gehostete Zeitschriften30 und das Directory of Open Access Journals (DOAJ)31 zeigt mit dem DOAJ Seal32 unter anderem als Qualitätsmerkmal an, welche Zeitschriften ein entsprechendes Konzept vorlegen. Das Thema ist also bereits in der Praxis bei den Akteuren verankert und stellt im Übrigen eine grundsätzliche Herausforderung dar. Das gilt auch jetzt schon für Subskriptionszeitschriften – deshalb gibt es LOCKSS33 und Portico34 oder auch das Projekt Nationales Hosting Elektronischer Ressourcen (NatHosting), das zum Ziel hat, eine bundesweit abgestimmte Strategie zur Lösung der […] Problematik für kommerziell vertriebene Inhalte zu entwickeln35. Ob Verlage das Geld durch APCs oder durch Subskriptionsgebühren verdienen, dürfte auf die Praxis der Archivierung eher keinen Einfluss haben. Hier überhaupt einen Zusammenhang zu erschließen, erscheint fragwürdig.

Open Access in den Geisteswissenschaften und Open-Access-Monographien

Die massive Konzentration auf Big Deals im STM-Segment verstärkt zugleich die Dominanz der digitalen Informationsversorgung. Niemand will das Rad zurückdrehen und in den STM-Fächern ist die elektronische Verfügbarkeit von Literatur und Information seit langem erwarteter Standard. Doch in den Geistes- und Sozialwissenschaften gehören gedruckte Medien noch immer zur relevanten Informationsversorgung […]. Allein an deutschen Hochschulen waren im Studienjahr 2016/17 mehr als die Hälfte aller Studierenden in einem geistes-, sozial- oder wirtschaftswissenschaftlichen Studiengang eingeschrieben […]. Die aktuelle OA Diskussion hingegen ignoriert diesen nicht unbeträchtlichen Teil der Literaturversorgung an Universitäten und Hochschulen völlig und macht die Geistes- und Sozialwissenschaften zu Wissenschaften zweiter Klasse, deren Literaturversorgung sich nur noch aus den Restmitteln speist, die nach Abschluss der Big Deals übrigbleiben. Auch die (sinnvollen) Initiativen zu Open Access von (digitalen) Monografien ignorieren dabei aber den berechtigten und zu akzeptierenden Wunsch der Geistes- und Sozialwissenschaften nach Nutzung und Veröffentlichung in gedruckten Medien.

Ball scheint die Diskussion zu Open Access in den Geisteswissenschaften selbst nicht zu verfolgen. Daraus schließt er für sich, dass sie nicht stattfindet. Dass die Bedingungen in den Geisteswissenschaften andere sind als im STM-Bereich, ist sicherlich nicht zu bestreiten. Aber entgegen Balls Behauptung, die Geisteswissenschaften würden in der aktuellen OA-Diskussion völlig ignoriert, gibt es auch in diesem Bereich etliche Initiativen, die durchaus bekannt und ebenso Belege für eine stattfindende Diskussion sind, die im Folgenden genannt werden. Aus dieser kristallisieren sich Unterschiede zum STM-Bereich beziehungsweise zwischen Buch- und Zeitschriftenpublikationen heraus.

Die Publikation von Monographien ist essentiell für die Geisteswissenschaften, da nicht eine reine Ergebnispräsentation von Forschung im Vordergrund steht. Vielmehr benötigt die Entwicklung einer geisteswissenschaftlichen Argumentation und der Bezug zu Originalwerken einen Umfang, der in Zeitschriftenartikeln nicht abbildbar ist. Forschende in den Geisteswissenschaften identifizieren sich zudem in hohem Maße über ihre eigenen Buchveröffentlichungen, die für ihre Karriere ebenso wesentlich sind wie Zeitschriftenveröffentlichungen es für NaturwissenschaftlerInnen sind. In vielen Fällen versteht sich Geisteswissenschaft als Arbeit am Werk. In nicht wenigen verstehen sich die Forschenden auch […] selbst als Werkschöpfer.36

Um Monographien Open Access publizieren zu können, werden andere Geschäftsmodelle diskutiert,37 und müssen andere Probleme als im STM-Bereich adressiert werden, wie zum Beispiel die höheren entstehenden Kosten, die durch die geringeren Budgets im geisteswissenschaftlichen Bereich schwer zu decken sind, Lizenzfragen bei der Mit-Veröffentlichung von Werken, auf die sich die jeweilige Forschung bezieht, und die technische Umsetzung. Andererseits werden auch die Chancen von Open-Access-Modellen und digitaler Veröffentlichung für Monographien in der Diskussion benannt. Da ist zum einen die Möglichkeit, geisteswissenschaftliche Texte durch die digitale Veröffentlichung anzureichern, zum Beispiel mit Suchfunktionen, Einbettung zusätzlicher Medien, Verlinkung zu anderen Texten und Bereitstellung von Kommentarfunktionen. Des Weiteren garantiert die freie Verfügbarkeit für NutzerInnen den Zugang zum kompletten Text, was bei der digitalen Bereitstellung von Monographien die Integrität des Werkes sichert. Werden Monographien dagegen kostenpflichtig digital bereitgestellt, werden wirtschaftliche Zwänge den Download nur einzelner Kapitel begünstigen.38 Hinzu kommt das Argument, dass durch Open-Access-Veröffentlichungen eines Buches sogar die Absatzzahlen für die gedruckte Version erhöht werden können, indem Aufmerksamkeit für das Werk geweckt wird.39 Open Access kann so als Marketinginstrument dienen.40 Der Bedarf nach gedruckten Büchern bleibt also nicht unbeachtet. Das Directory of Open Access Books (DOAB)41 listet über 260 Verlage mit dem Nachweis ihrer Open-Access-Monographien – mit Links sowohl zur frei zugänglichen digitalen Version als auch zu Bezugsmöglichkeit für Print-Exemplare. Den Bedarf nach gedruckten Medien hat Ball selbst in seinem Interview in der NZZ (Weg mit den Büchern)42 vor zwei Jahren übrigens noch negiert.

Es gibt noch viele weitere Portale für Open-Access-Monographien, beispielsweise die Open Library of Humanities43, OAPEN44 oder Knowledge Unlatched45, als kleine Verlage zu nennen wären transcript46, oder, Language Science Press47, als mittelgroßer Verlag DeGruyter48. Sie alle repräsentieren auch das Gebiet der Geisteswissenschaften. Das von SpringerNature im November 2017 veröffentlichte White Paper The OA effect: How does Open Access affect the usage of scholarly books?49 zur Nutzung von Open-Access-Büchern weist zudem auch in den Geisteswissenschaften eine erhöhte Reichweite bei Open Access veröffentlichten Monographien nach. Und schließlich informiert die Plattform open-access.net in einer Fächerübersicht ausführlich zum Themenspektrum auch in den Geisteswissenschaften.50

In Anbetracht all dieser Angebote erscheint es geradezu unseriös, dass Ball zwar die Bedürfnisse der Geisteswissenschaften in den Raum stellt, diese aber weder benennt noch Quellen heranzieht, in denen diese adressiert werden. So lässt er nur eine unglaubwürdige Behauptung stehen, anstatt konkret zur Diskussion beizutragen.

Trittbrettfahrer

Auch wenn Ball meint, dass selbst Wissenschaftler verwandter Disziplinen […] mit der Fachliteratur der Nachbardisziplinen schon nichts mehr anzufangen können, so sieht er doch die Gefahr von Trittbrettfahrern.

Ein näherer Blick und eine differenzierte Betrachtung zeigen hingegen, dass vor allem kommerzielle Unternehmen, die nicht im nennenswerten Umfang als Autoren in das System des Publizierens investieren (also keine APCs bezahlen), ausschließlich zu den Profiteuren der Transformation zählen dürfen. Dazu gehören etwa private, forschungsstarke Unternehmen, wie die Pharmaindustrie, die biochemische und chemische Industrie, aber auch Unternehmen des Maschinenbaus, der Autoindustrie, Softwarefirmen, Banken und Versicherungen. Auch viele kleinere und mittlere Betriebe wie Anwaltskanzleien, niedergelassene Ärzte, Krankenhäuser oder Ingenieurbüros, die bisher für die Nutzung von wissenschaftlicher Information bezahlt, und dies in ihrem Businessmodell berücksichtigt haben, werden nun von der kostenlosen Verfügbarkeit dieser Information profitieren, ohne dass sie das System selbst (durch die Zahlung von APCs) unterstützen.

Diese Befürchtung enthält einen wahren Kern, ist aber zu allgemein formuliert. Richtig ist, dass die (bio-)chemische Industrie und die Pharmaindustrie profitieren werden – jedenfalls dann, wenn Zeitschriften komplett umgestellt werden. Für Verhandlungen wie zum Beispiel bei DEAL spielt dieser Effekt keine Rolle. Mittelfristig können sich Fachgesellschaften wie die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) Gedanken machen, wie sie ihre Arbeit stärker durch direkte Beiträge der chemischen Industrie finanzieren als indirekt über die Abonnements der Angewandten Chemie und somit aus Steuergeldern. Anwaltskanzleien spielen wohl auf absehbare Zeit keine Rolle, da juristische Literatur angesichts der dort häufig gezahlten AutorInnenhonorare am wenigsten für die Umstellung auf Open Access geeignet ist. Was niedergelassene ÄrztInnen und Ingenieurbüros anbelangt, so ist die Zahl der abonnierten wissenschaftlichen Zeitschriften angesichts der Preise ziemlich gering. Als PatientInnen würden wir es uns dagegen sehr wohl wünschen, dass die uns behandelnden ÄrztInnen Zugang zu jeglicher relevanter Information hätten.

Zusammenfassung

Ball erkennt in seinem Beitrag eingangs den Wunsch nach Open Access als durchaus sinnvoll an.

Der Wunsch der Wissenschaftswelt nach freiem Zugang zu wissenschaftlichen Informationen und Publikationen ist mehr als verständlich, da für die Beschaffung von Informationen und Literatur große finanzielle Mittel der öffentlichen Hand verwendet werden. Der Wunsch, in einer wissenschaftlichen Zeitschrift nichts nur problemlos publizieren (easy to publish), sondern deren Inhalte auch weltweit kostenlos lesen zu können (easy to read) ist deshalb nachvollziehbar.

Es folgt dann allerdings eine Vielzahl irriger Annahmen und Fehlinterpretationen, was zu falschen Darstellungen führt und umso gravierender zu sein scheint, je weiter man in der Lektüre des Artikels fortschreitet. Dies wird dann leider auch noch mit einer zweifelhaften Rhetorik versehen:

Ein populistisches – ja bisweilen sogar ideologisches – Herangehen wird die Reformation der Wissenschaftskommunikation, die Öffnung und Verfügbarkeit ihrer Ergebnisse und den Abbau der Abhängigkeit von monopolistischen Märkten eher behindern als fördern. Sie ist auch nicht als kurzfristige Revolution innerhalb einer Amtszeit von Rektoren und Hochschulpräsidenten umzusetzen, die das Kind mit dem Bade ausschüttet, eine (noch) funktionierende Verlagsvielfalt beendet und ein ungeordnetes Publikationschaos verursacht, das dann mit viel Geduld und Ressourcen aufwendig repariert werden muss.

Man fragt sich, worauf der Direktor der ETH Zürich-Bibliothek damit hinaus will. Die Lösungsansätze, die er am Ende des Beitrags bietet, sind jedenfalls keine Offenbarung. Zum größten Teil sind es Selbstverständlichkeiten, die jetzt und in Zukunft gelten und die niemand in Frage stellt. Allenfalls diskussionswürdig ist die Forderung einer Literatur- und Informationsversorgung in der Verantwortung der Bibliotheken statt zentraler, nationaler Finanzierung von Flatrates mit zweifelhaftem Nutzen. Auch abgesehen vom Aspekt des angeblich zweifelhaften Nutzens der Flatrates, welcher von den AutorInnen ausführlich diskutiert wurde, steht jedenfalls für Deutschland eine zentrale, nationale Finanzierung gar nicht in der Diskussion. Niemand wird zum DEAL oder zur Teilnahme an einem DFG-geförderten Transformationsvertrag gezwungen, es bleibt stets individuelle Entscheidung jeder Bibliothek. Ziel der Verhandlungsführung ist ein Ergebnis, das die Teilnahme für möglichst viele attraktiv macht. Diese Transformationsverträge sind keineswegs der einzige Weg zur Umstellung des Publikationswesens in den Open Access. Dazu gehört das erwähnte Flipping einzelner Zeitschriften ebenso wie die Gründung von Gold-Open-Access-Zeitschriften51 und weitere, auch alternative Denkweisen und Geschäftsmodelle.52 Wer aber die Diskussion mit den großen und mittelgroßen Verlagen über deren Subskriptionsportfolio nicht führt, der hat bestenfalls ein Drittel des Gesamtmarktes im Blick.


  1. Ball, Rafael (2018): Die Transformation des Publikationssystems zu Open Access und die Konsequenzen für Bibliotheken und Wissenschaft: Ausgewählte Aspekte. B.I.T. online 21(1), 9–17. Online verfügbar unter http://www.b-i-t-online.de/heft/2018-01-fachbeitrag-ball.pdf. Alle nicht anderweitig belegten Zitate im vorliegenden Artikel stammen aus dieser Publikation. In leicht gekürzter Fassung wurde der Beitrag außerdem in Forschung&Lehre 3/2018 publiziert. Alle Internetquellen wurden am 07. März 2018 geprüft.

  2. Siehe hierzu auch ein Interview über die DEAL-Verhandlungen in der vorherigen LIBREAS-Ausgabe: Bernhard Mittermaier (2017): Aus dem DEAL-Maschinenraum — ein Gespräch mit Bernhard Mittermaier“. LIBREAS. Library Ideas, 32 (2017). http://libreas.eu/ausgabe32/mittermaier/

  3. Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen (2009): Open Access und Urheberrecht: kein Eingriff in die Publikationsfreiheit: Gemeinsame Erklärung der Wissenschaftsorganisationen. http://gfzpublic.gfz-potsdam.de/pubman/item/escidoc:2875912

  4. Recherchiert auf ETH Zürich Research Collection https://www.research-collection.ethz.ch und Publikationsportal JuSER des Forschungszentrums Jülich https://juser.fz-juelich.de am 5. März 2018.

  5. Laut der STM Association verlangen etwa drei viertel der Mitgliedsverlage zumindest eine Benachrichtigung über die erneute Veröffentlichung. http://www.stm-assoc.org/copyright-legal-affairs/permissions/permissions-guidelines/

  6. Vgl. http://fz-juelich.de/zb/vzj

  7. [Anm. d. Red.: Das Copyright Clearance Center (CCC) ist ein in den USA ansässiges Unternehmen, welches mit zahlreichen Verlagen kooperiert und verschiedene Dienstleistungen im Bereich Lizenzierung wissenschaftlicher Inhalte anbietet, so etwa Dokumentenlieferdienste oder Unterstützung für die automatisierte Einräumung von Nutzungsrechten und Abrechnung auf Einzelfallbasis. Für mehr Informationen s. http://www.copyright.com/.]

  8. Schimmer, Ralf; Geschuhn, Kai Karin & Vogler, Andreas (2015): Disrupting the subscription journals’ business model for the necessary large-scale transformation to open access. https://doi.org/10.17617/1.3

  9. Osgyan, Verena (2015): Eklatante Unterfinanzierung der Erlanger und Nürnberger Hochschulbibliotheken muss ein Ende haben. Pressemitteilung, 18. November 2018. Online verfügbar unter http://blog.osgyan.de/eklatante-unterfinanzierung-der-erlanger-und-nuernberger-hochschulbibliotheken-muss-ein-ende-haben/

  10. https://www.elsevier.com/about/open-science/open-access/agreements/VSNU-NL

  11. https://www.vsnu.nl/en_GB/public-access-request

  12. Becking, Koen (2018): Ook een no deal is mogelijk. Online verfügbar unter https://www.scienceguide.nl/2018/01/ook-no-deal-is-mogelijk/

  13. Ball, Rafael (1999): Die Diversifizierung von Bibliotheksdienstleistungen als Überlebensstrategie, BIT online 1/1999. Online verfügbar unter http://www.b-i-t-online.de/archiv/1999-01/fachbeitraege/beitrag01/01.htm

  14. Rothe, Ulrike; Johannsen, Jochen & Schäffler, Hildegard (2014): Strategien des Bestandsaufbaus in der hybriden Bibliothek. In: Griebel, Rolf; Schäffler, Hildegard & Söllner, Konstanze: Praxishandbuch Bibliotheksmanagement. Berlin/Boston: Walter de Gruyter

  15. https://ezb.uni-regensburg.de

  16. Ewert, Gisela: Lehrbuch der Bibliotheksverwaltung / auf der Grundlage des Werkes von Wilhelm Krabbe und Wilhelm Martin Luther völlig neu bearb. von Gisela Ewert und Walther Umstätter. Stuttgart: Hiersemann, 1997, S. 10

  17. Als Beispiel seien hier die Zeitschriften Biochimie und Biochimie Open von Elsevier genannt.

  18. Schimmer, Ralf (2012). Open Access und die Re-Kontextualisierung des Bibliothekserwerbungsetats. Bibliothek, Forschung und Praxis 36(3), 293–299 https://doi.org/10.1515/bfp-2012-0038

  19. Geschuhn, Kai Karin & Pieper, Dirk (2016). Wandel aktiv gestalten: Das Projekt INTACT-Transparente Infrastruktur für Open-Access-Publikationsgebühren. In Schriften des Forschungszentrums Jülich, Reihe Bibliothek / Library, 22, Seiten 47–69. WissKom 2016, Jülich. http://hdl.handle.net/2128/11559. Hier Seite 66.

  20. Laut dem Directory of Open Access Journals (Stand 7. März 2018) erheben 3.186 der Zeitschriften APCs und 7.959 keine. Bei 102 der Zeitschriften gibt es keine Informationen dazu. https://doaj.org

  21. Larivière, Vincent; Haustein, Stefanie & Mongeon Philippe (2015), The Oligopoly of Academic Publishers in the Digital Era. PLoS ONE 10(6): e0127502. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0127502

  22. https://www.goportis.de/fileadmin/downloads/lizenzen/TIB/Konsortien/ECS_Plus_Datenblatt_2018.pdf

  23. http://ecsdl.org/site/misc/oa.xhtml

  24. Münch, Vera (2018): Zukunft Bibliothek – weiter auf neuen Wegen. B.I.T. online 21(1), 58–63. Online verfügbar unter http://www.b-i-t-online.de/heft/2018-01-reportage-muench.pdf

  25. Öffentlich einsehbar ist zum Beispiel der Vertrag der Niederlande mit Wiley: The Licensee and its Authorized Users may create links to Wiley Online Library from their Online Public Access Catalog (OPAC) records, libray catalogs, link resolvers, locally hosted databases or library web pages […] https://www.vsnu.nl/files/documenten/Domeinen/Onderzoek/Open%20access/Wiley.pdf

  26. http://www.gesetze-im-internet.de/pflav/index.html

  27. https://d-nb.info/1051940788/34

  28. https://www.nb.admin.ch/snl/de/home/nb-professionell/e-helvetica/faq/faq-zu-den-arbeitsablaeufen.html

  29. http://www.bl.uk/aboutus/legaldeposit/websites/elecpubs/

  30. https://pkp.sfu.ca/2016/06/01/launch-of-private-lockss-network-for-ojs-journals/

  31. https://doaj.org/

  32. https://doaj.org/faq#seal

  33. https://www.lockss.org/

  34. https://www.portico.org/

  35. https://www.nathosting.de/display/ND/Hintergrund

  36. Kaden, Ben (2017): Publikationsfreiheit.de, Open Access und Geisteswissenschaften. LIBREAS.Library Ideas, 31. Juli 2017. Online verfügbar unter https://libreas.wordpress.com/2017/07/31/open-access_publikationsfreiheit/

  37. http://oad.simmons.edu/oadwiki/OA_book_business_models

  38. Crossick, Geoffrey (2016): Monographs and open access. Insights 29(1), 14–19. Online verfügbar unter https://insights.uksg.org/articles/10.1629/uksg.280/

  39. Kohle, Hubertus (2013): Für Open Access in den Geisteswissenschaften. perlentaucher.de. Das Kulturmagazin, 19. März 2013. Online verfügbar unter https://www.perlentaucher.de/essay/fuer-open-access-in-den-geisteswissenschaften.html

  40. https://open-access.net/informationen-fuer-verschiedene-zielgruppen/verlage/

  41. https://www.doabooks.org/doab?func=publisher

  42. Ball, Rafael (2016): Bibliotheken: Weg damit! NZZ am Sonntag, 7. Februar 2016. Online verfügbar unter http://www.nzz.ch/nzzas/nzz-am-sonntag/bibliotheken-weg-mit-den-buechern-interview-rafael-ball-eth-ld.5093

  43. https://www.openlibhums.org/

  44. http://www.oapen.org/home

  45. http://www.knowledgeunlatched.org/

  46. http://www.transcript-verlag.de/transcript-in-open-access-netzwerken

  47. http://langsci-press.org/

  48. https://www.degruyter.com/dg/page/open-access-books

  49. Emery, Christina; Lucraft, Mithu, Morka, Agata & Pyne, Ros (2017): The OA effect: How does Open Access affect the usage of scholarly books? White paper. Online verfügbar unter https://resource-cms.springer.com/springer-cms/rest/v1/content/15176744/data/v3

  50. https://open-access.net/informationen-fuer-verschiedene-faecher/

  51. Holzke, Christoph; Frick, Claudia & Mittermaier, Bernhard (2016): DOI-Vergabe für Großgeräte im Journal of Large Scale Research Facilities JLSRF. http://hdl.handle.net/2128/17600

  52. Söllner, Konstanze & Mittermaier, Bernhard (Hrsg.) (2017): Praxishandbuch Open Access. Berlin/Boston: Walter De Gruyter. https://doi.org/10.1515/9783110494068


Bernhard Mittermaier, Dr. rer. nat, hat an der Universität Ulm in Analytischer Chemie promoviert und an der Humboldt-Universität zu Berlin den Master of Arts (Library and Information Science) erworben. Er leitet die Zentralbibliothek des Forschungszentrums Jülich und ist Mitglied der DEAL-Projektgruppe. ORCiD: https://orcid.org/0000-0002-3412-6168

Christoph Holzke, Dr. rer. nat., promovierte an der Universität zu Köln im Bereich Pflanzenphysiologie und ist Leiter des Fachbereichs Wissenschaftliche Dienste in der Zentralbibliothek des Forschungszentrums Jülich. ORCiD: https://orcid.org/0000-0002-4937-640X

Claudia Frick, Dr. sc. ETH Zürich, promovierte an der ETH Zürich im Bereich Atmosphärendynamik, studiert derzeit Bibliotheks- und Informationswissenschaft (MALIS) an der TH Köln und ist Leiterin des Fachbereichs Literaturerwerbung (Schwerpunkt Wissenschaftliches Publizieren) in der Zentralbibliothek des Forschungszentrums Jülich. ORCiD: https://orcid.org/0000-0002-5291-4301

Irene Barbers hat wissenschaftliches Bibliothekswesen (Dipl.-Bibl.) und Bibliotheks- und Informationswissenschaft (MALIS) an der FH Köln studiert und ist Leiterin des Fachbereichs Literaturerwerbung (Schwerpunkt Lizenzmanagement) in der Zentralbibliothek des Forschungszentrums Jülich. ORCiD: https://orcid.org/0000-0003-2011-7444