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Hybride Bibliothek – eine Begriffsneubestimmung

Bislang wurde das aus dem angelsächsischen Kulturraum stammende Konzept ‚Hybrid-Bibliothek‘ reduziert auf die Informationsversorgung und -angebote, die sowohl traditionell-materieller als auch zukunftsorientiert-elektronischer Art sind. [Fn 01] Jedoch begründet meiner Meinung nach folgende Argumentationskette eine inhaltliche Erweiterung beziehungsweise Neuverortung des Begriffs Hybride Bibliothek.


Zitiervorschlag
Sibel Ulucan, "Hybride Bibliothek – eine Begriffsneubestimmung. ". LIBREAS. Library Ideas, 21 ().


Kultur – ein ‚unordentliches‘ Phänomen

Wenn ich in meinen kulturwissenschaftlichen Seminaren beziehungsweise Trainingseinheiten zur Förderung der Interkulturellen Kompetenz meine Lieblingseingangsfrage „Was ist Kultur?“ stelle, dann antworten meine Teilnehmer (unabhängig vom Alter, dem kulturellen Hintergrund und der Berufserfahrung): Kultur ist Literatur, Kunst, Musik, Theater, Erziehung, Bildung, Architektur oder Kultur, das sind Werkzeuge, technische Errungenschaften, Tischregeln, Essgewohnheiten et cetera Kurz: Kultur wird – unbewusst und unbeabsichtigt – gleichgesetzt mit dem Begriff ‚Hochkultur‘.

Das Phänomen Kultur ist in weiten Teilen der Gesellschaft nur im populären beziehungsweise alltagssprachlichen und somit lediglich im engeren Sinne bekannt. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Kulturbegriff und somit eine erweiterte Definition bleibt in der öffentlichen Diskussion außen vor.

Denn der Begriff Hochkultur impliziert, dass es wohl auch eine ‚Niedrigkultur‘ geben muss, eine Kultur, die also all diese menschlichen Errungenschaften kaum oder nicht kennt. Und schon bewegen wir uns mit dieser Definition auf äußerst gefährlichem Terrain!

Der Ende der Neunziger Jahre in der politischen Diskussion in Deutschland ein-geführte Begriff ‚Leitkultur‘ ist demnach dem engeren Kulturbegriff zuzuordnen, da dieser auf westliche beziehungsweise vermeintlich ‚deutsche‘ Wertvorstellungen basiert. Diese deutschen Werte werden allen anderen kulturellen Werten übergeordnet. Eine Politik, die eine sogenannte Leitkultur fordert, hierarchisiert, grenzt Kulturen aus und propagiert Integration als Produkt von Assimilation – Assimilation als Aufgabe der Herkunftskultur bei gleichzeitiger Annahme der dominanten Kultur.

In den postmodernen Kulturwissenschaften wird der Kulturbegriff aber viel weiter aufgefasst, indem als Kultur sowohl alle immateriellen als auch materiellen von Menschen erzeugte Produkte umfasst werden. Somit ist Kultur ‚alles‘: alles, was der Mensch in der ihn umgebenden Natur nicht vorfindet, aber Kraft seines Denkens und Handelns erschafft und der Natur hinzufügt. [Fn 02]

„Kultur ist die Art und Weise, wie Menschen leben und was sie aus sich selbst und ihrer Welt machen.“ [Fn 03] Oder anders ausgedrückt: „Eine Gesellschaft hat keine Kultur, sondern ist Kultur“. [Fn 04]

Das System Kultur erwerben die Menschen während ihrer Enkulturation –– das ist die Lebensphase, während der Sprache(-n), Normen und Werte sowie Kommunikationsstile und Verhaltensweisen der Herkunftskultur erworben werden.

Kultur ist ein „identitätsstiftendes Orientierungssystem: Es definiert Zugehörigkeit; es reguliert das Verhalten der Kulturmitglieder; und es strukturiert deren Wahrnehmung und Deutung der Umwelt – meist ohne dass es diesen bewusst ist.“ [Fn 05]

Kultur ist aber noch viel mehr, denn…

Kultur ist hybrid [Fn 06]

Wie auch immer Kultur gestaltet ist, Kultur ist nicht starr, sondern dynamisch und in ständiger Veränderung: „Dynamik ist […] das Prinzip des Lebens […].“ [Fn 07] Daher wird Kultur heutzutage in den Kulturwissenschaften als etwas Fließendes beschrieben, das unter den Bedingungen der Globalisierung keine Einheit mehr mit Zeit, Raum und Gruppe bildet. [Fn 08] Es können keine Grenzen zwischen Eigen- und Fremdkultur aufgrund permanenter kultureller Austauschprozesse gezogen werden. Kulturen konstituieren sich in einem Prozess der Überlagerung und Vermischung verschiedener Kulturen. Denn die Vermischung ist das Prinzip des Lebens. Die Verschmelzung verschiedener kultureller Aspekte wird als ‚Hybridisierung‘ bezeichnet. [Fn 09]

„In den Kulturwissenschaften bezeichnet Hybridität ein weites Feld der Mehrfachzugehörigkeiten, des Crossover, des Pick-‘n‘-mix, der grenzüberschreitenden Erfahrungen und Stile, und entspricht somit einer Welt der zunehmenden Migration und Diaspora-Existenzen, der intensiven interkulturellen Kommunikation, des alltäglichen Multikulturalismus und der Verwischung von Grenzen.“ [Fn 10]

Nicht kulturelle Homogenität, sondern Heterogenität ist der Normalfall. [Fn 11] Denn keine Kultur ist in ihrem Zentrum identisch mit ihren Peripherien und jede (Groß-)Kultur wird konstituiert aus unzähligen Subkulturen. Hinzu kommt noch die Diversität der Kulturen untereinander. Kurz: Kultur ist hochgradig dynamisch, hybrid und heterogen.

 

Eine Kurzdiagnose zur ‚Lage der Kultur(-en)‘ der Welt im Zeitalter der Globalisierung:

  1. Als Folge von Mobilität und Migration sind Kulturen nicht mehr rein territorial bestimmbar. Kulturen leben über politische und geographische Grenzen hinweg.
  2. Kulturen lassen sich nicht mehr klar voneinander abgrenzen. Ihre Grenzen sind fragil.
  3. Kulturelle Aspekte beziehungsweise ganze Kulturen vermischen sich. Sie unterliegen dem Phänomen der ‚Hybridisierung‘.
  4. Aufgrund der weltweit zunehmenden Industrialisierung, Globalisierung und ökonomischen Interdependenzen, Migrationsprozesse und Informationsvernetzung nimmt einerseits die ‚Kultur-Homogenisierung‘ (‚McDonaldisierung‘ beziehungsweise ‚transnationale Weltgesellschaft‘), aber zugleich auch die Individualisierung sowie die Hybridisierung zu.
  5. Die Welt wird insgesamt internationaler, bunter, älter und weiblicher.

Identitäten sind hybrid

Im Zuge der Völkerwanderungen, Kolonisation und Globalisierung existiert weltweit keine homogene Kultur – alle Kulturen sind ein ‚Cocktail‘ aus wiederum vielen anderen.

  1. Kulturen sind hybrid: Ihr Wesensmerkmal ist das Kombinieren und Neuzusammenfügen. [Fn 12]
  2. Kulturen gleichen einem Fluss: Seine verschiedenen Strömungen mischen ihn ununterbrochen und dauerhaft. Identitäten und Sprache als Bestandteile der Kultur sind demnach auch hybride Erscheinungsformen.

Die Kulturphilosophen Said und Welsch konstatieren, dass die meisten Menschen in ihrer kulturellen Identität durch mehrfache kulturelle Herkunft geprägt sind: Sie sind „kulturelle Mischlinge“. [Fn 13] Gerade Menschen mit Migrationshintergrund zeichnen sich paradigmatisch durch ‚hybride‘, kulturelle Identitäten aus. [Fn 14] In ihnen hat eine Vermischung kultureller Elemente der Ursprungskultur(en) sowie der neu hinzugewonnenen Kultur(en) stattgefunden. [Fn 15] Man denke nur an Migrantenkinder, die in der Lage sind, nicht nur zwischen den Sprachen hin und her zu wechseln, sondern diese auch noch kunstvoll zu mischen und dadurch einen maßgeblichen Beitrag zur ‚Hybridisierung‘ [Fn 16] ihrer beiden Muttersprachen leisten. Das sogenannte Kanak-Sprak, der Sprach-Code arabisch-türkischer Jugendliche in Deutschland, ist kein Ausdruck mangelnder Sprachfähigkeit, sondern ein Zeichen für höchste Kreativität:

„Ohne ständigen Sprachkontakt, ohne Mischungen und wechselseitige Beeinflussungen, wären moderne Sprachen nicht das, was sie sind – nämlich differenzierte und komplexe Systeme. Moderne Sprachen sind gewissermaßen das Ergebnis von Hybridität. [Fn 17] „Hybridität, Kanak-Sprak und Mischsprachen sind Bestandteile unserer Kultur […].“ [Fn 18]

Bhabha verortet die Identität dieser Menschen in einem „Zwischenraum“, an einem „dritten Ort“ und ver(sinn)bildlicht diesen mit der ‚Treppenhaus-Metapher‘:

„Das Treppenhaus als Schwellenraum zwischen den Identitätsbestimmungen wird zum Prozess symbolischer Interaktion […] Das Hin und Her des Treppenhauses, die Bewegung und der Übergang in der Zeit […] verhindern, daß sich Identitäten […] zu ursprünglichen Polaritäten festsetzen. Dieser zwischenräumliche Übergang zwischen festen Identifikationen eröffnet die Möglichkeit einer kulturellen Hybridität […].“ [Fn 19]

Paradigmatisch für hybride Selbstidentifikation stehen öffentliche Personen wie der Grünen-Politiker Cem Özdemir, der sich selbst als „anatolischer Schwabe“ bezeichnet, oder auch der Golfweltmeister Tiger Woods, der sich einen „Cablinasian“ nennt, weil er sowohl kaukasischer (Ca) als auch schwarzer (bl), indianischer (in) und asiatischer (asian) Herkunft ist. [Fn 20]

 

Hybridität war und ist omnipräsent und ist ein besonderes Merkmal unserer Zeit.

Fazit: Bibliotheken sind hybrid

Die Metapher „Portale zu den Kulturen der Welt“ [Fn 21] wird gerne als rhetorische Denkfigur für Bibliotheken verwendet, um ihren unermesslichen gesellschaftlichen Wert und Nutzen nicht nur bildhaft darzustellen, sondern auch zu legitimieren. Denn Bibliotheken sind Kulturorte, in denen das gesamte kulturelle Wissen archiviert und tradiert, Kulturgüter aufbewahrt und Kulturtechniken ausgeübt werden, in denen Kultursubjekte sich einen sozialen Kommunikationsraum schaffen und interkulturell miteinander kommunizieren.

Da aber Kulturen Hybridität als Eigenschaft inhärent ist, müssen Bibliotheken als kulturelle Institutionen – im Sinne von pars pro toto – ebenfalls hybrid sein.

 

Bibliotheken sind hybrid,

  • weil die Informationsversorgung und -angebote sowohl traditionell-materieller als auch zukunftsorientiert-elektronischer Art erfolgt,
  • weil in ihnen eine große Bandbreite an kultureller Vielfalt angeboten wird und kulturelle Vielfalt herrscht,
  • weil dort Menschen arbeiten und sie von Menschen aufgesucht werden, die als kulturelle Subjekte in ihrer Identität hybrid sind,
  • weil sie durch die Integration neuester Technologien, Dienstleistungsarten, Managementsystemen, Organisationsmodellen et cetera neue Angebote und Formen der Informations- und Wissensspeicherung und -vermittlung ermöglichen und somit Dynamik als Prinzip verkörpern,
  • weil sie mit anderen Institutionen kooperieren und auch fusionieren, somit offen sind für neuartige Organisationsmodelle, und dadurch einen Mehrwert hervorrufen, der über die Summe der einzelnen Elemente hinausgeht – dass heisst Synergieeffekte erzeugen,
  • weil das gesamte Bibliothekswesen von Heterogenität geprägt ist – in Bezug auf Bibliothekstypen, Informations-, Medien- und Dienstleistungsangebote, sowie Rechtsformen, Kooperations- und Organisationsmodelle et cetera

Der Begriff Bibliothek steht nicht nur synonym für kulturelle Vielfalt, sondern impliziert ebenfalls Hybridität. Bibliotheken sind hochgradig dynamisch, hybrid und hete-rogen, weil Kulturen hochgradig dynamisch, hybrid und heterogen sind.

Ausblick: Ein neues öffentliches Bewusstsein braucht das Land

Politische, ökonomische und soziale Teilhabe sowie Meinungs- und Informationsfreiheit sind fundamentale Werte unserer westlichen Demokratien. Die Forderung „Bibliotheken sind für alle da“ greift dabei insbesondere den letzten Aspekt auf: Informationsfreiheit für alle. Das Bibliothekswesen in Deutschland zeigt jedoch gerade in Bezug auf diesen Aspekt eklatante Defizite. Sowohl Meinhard Motzko in seinem Aufsatz „Abschied von der ‚Bibliothek für alle“ (2008) als auch Sibel Ulucan in ihrer Studie „Interkulturelle Bibliotheksarbeit in Berlins Öffentlichen Bibliotheken. Plädoyer für einen Mentalitätswandel“ (2008) stellen fest, dass Bibliotheken mit-nichten für alle da sind, sondern in erster Linie die bildungsorientierte, bürgerliche Mitte ansprechen und auch hauptsächlich aus dieser ihre Mitarbeiter rekrutieren. [Fn 22] So sind zum Beispiel Mitarbeiter mit Migrationshintergrund (hybride Persönlichkeiten par excellence) noch ‚exotische Orchideen‘ in Bibliotheken. [Fn 23] Dabei hängt das Gelingen gesellschaftlicher Integration gerade davon ab, ob alle Minderheiten beziehungsweise gesellschaftliche Milieus gleichberechtigt an allen kulturellen Ressourcen und Prozessen teilhaben.

Während die Heterogenität und Dynamik als Eigenschaften von Bibliotheken bereits anerkannt und im Bewusstsein verankert sind, ist die Erkenntnis, dass Bibliotheken per se hybrid sind, weil Kulturen und somit Gesellschaften hybrid sind, noch wei-testgehend unbekannt. Daher ist das Erzeugen und Fördern eines ‚neuen öffent-lichen Bewusstseins‘ einer der Hauptaufgaben für das Bibliothekswesen in der Gegenwart und Zukunft. Hybridität als kulturelle und somit anthropologische Kons-tante sollte allen Bibliothekesmitarbeitern bewusst gemacht werden, damit sie die Medienangebote und Dienstleistungen für eine von Hybridität geprägten Gesell-schaft und ihre Personalbesetzungspolitik auch nach ihr ausrichten können. Erst dann wird die Bibliothek des 21. Jahrhunderts zu Homi K. Bhabhas Treppenhaus – ein zwischenräumlicher Übergang, in dem kulturelle Hybridität ermöglicht wird.

In der Konsequenz brauchen wir dringend eine ‚hybriditätsbewusste Öffnung‘ des gesamten Bibliothekswesens, die alle Facetten kulturell-gesellschaftlichen Lebens berücksichtigt. Hierfür ist ein radikaler Perspektivwechseln notwendig, der schon längst überfällig ist. Hybridität muss als ein kulturell-gesellschaftlicher Grundwert im Bibliothekswesen anerkannt und verankert werden. Zudem sollte sich die Bibliotheks- und Informationswissenschaft anderen akademischen Disziplinen öffnen und an deren Diskursen und Erkenntnissen teilhaben, so zum Beispiel den Kulturwissenschaften. Erst dann wird sie wirklich im 21. Jahrhundert angekommen sein.


Fußnoten

[01] Vgl. Plassmann, Engelbert/Rösch, Hermann/Seefeldt, Jürgen/Umlauf, Konrad: Bibliotheken und Informationsgesellschaft in Deutschland. Eine Einführung. Wiesbaden: Harrassowitz, 2006, S. 54 und Plassmann, Engelbert/Syré, Ludger: Die Bibliothek und ihre Aufgabe. In: Die moderne Bibliothek. Ein Kompendium der Bibliotheksverwaltung. Hrsg. Von Rudolf Frankenberger und Klaus Haller. München: K. G. Sauer, 2004, S. 38. und Seefeldt, Jürgen/Ludger, Syré: „Portale zur Vergangenheit und Zukunft“ – Bibliotheken in Deutschland. 4. Aufl. Hildesheim [u. a.]: Olms, 2011, S. 112ff. und Pinfield, Stephen/Eaton, Jonathan [u. a.]: Realizing the Hybrid Library. In: D-LIB Magazine Okt. (1998). http://www.dlib.org/dlib/october98/10pinfield.html (10.05.2012) [zurück]

[02] Vgl. Fischer, Hans: Ethnologie. Einführung und Überblick. 4. Aufl. Berlin, Hamburg: Reimer, 1998, S. 56f. [zurück]

[03] Maletzke, Gerhard: Interkulturelle Kommunikation. Zur Interaktion zwischen Menschen verschiedener Kulturen. Opladen: Westdeutscher Verlag, 1996, S. 16.[zurück]

[04] Bolten, Jürgen: Interkulturelle Kompetenz. Erfurt: Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, 2007, S. 14. http://www.thueringen.de/imperia/md/content/lzt/interkulturellekompetenz.pdf (30.03.2012) [zurück]

[05] Kumbier, Dagmar/Schulz von Thun, Friedemann: Interkulturelle Kommunikation: Methoden, Modelle, Beispiele. 5. Aufl. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt, 2011, S. 32f. [zurück]

[06] Der Literaturtheoretiker Homi K. Bhabha war der Erste, der diesen Begriff in den kulturwissenschaftlichen Diskurs eingeführt hat. Bhabha, Homi K.: Die Verortung der Kultur. 2. unverän. Aufl. Tübingen: Stauffenburg, 2007. Dieser Terminus wird eigentlich in der Biologie und Technik verwendet, stammt aber ursprünglich aus der Weide- und Landwirtschaft und entwickelte sich zu einem Fachausdruck in verschiedenen akademischen Disziplinen. Hybride sind die Produkte, die aus Vermischungen von Genera entstehen. Sie sind komplexer und effizienter als ihre einzelnen Bestandteile. Daher spricht man von einem Synergieeffekt. Vgl. Allolio-Näcke, Lars/Kalscheuer, Britta/Manzeschke, Arne: Differenzen anders denken. Bausteine zu einer Kulturtheorie der Transdifferenz. Frankfurt a. M./New York: Campus-Verlag, 2005, S. 355 und 401. [zurück]

[07] Hansen, Klaus P.: Kultur und Kulturwissenschaft. Eine Einführung. 4. Aufl. Tübingen, Basel: Francke, 2011, S. 194. [zurück]

[08] Vgl. Interkulturelle Kompetenz – Schlüsselkompetenz des 21. Jahrhunderts? Thesenpapier der Bertelsmann Stiftung auf der Basis der Interkulturellen-Kompetenz-Modelle von Dr. Darla K. Deardorff. Gütersloh: 2006, S. 6. http://www.bertelsmann-stiftung.de/bst/de/media/xcms_bst_dms_17145_18254_2.pdf (10.05.2012) und treichel, Dietmar: Methoden der Kulturanalyse. In: Lehrbuch Kultur. Lehr- und Lernmaterialien zur Vermittlung kultureller Kompetenzen. Hrsg. von Dietmar Treichel und Claude-Hélène Mayer. Münster [u. a.]: Waxmann, 2011, S. 257 und Breidenbach, Joana/Zukrigl, Ina: Im Prisma des Lokalen. Die Dynamik der kulturellen Globalisierung. In: Eurozine, 07.11.2000. http://www.eurozine.com/articles/2000-07-11-breidenbach-de.html [zurück]

[09] Vgl. Jeuk, Stefan: Die Sprachen und die Sprache. In: Interkulturelle Integration in der Kinder- und Jugendar-beit. Orientierung für die Praxis. Hrsg. von Seddik Bibouche. Weinheim/München: Juventa, 2006, S. 92 und Bhabha (22007) S. 58 und 87f. Hybridisierung ist der Prozess der Neubildung durch das Mischen von vorher getrennten Systemen. Hybridität ist das Ergebnis von Hybridisierung. [zurück]

[10] Pieterse, Jan Nerderveen: Hybridität, na und? In: Differenzen anders denken. Bausteine zu einer Kulturtheorie der Transdifferenz. Hrsg. Von Lars Allolio-Näcke, Britta Kalscheuer, Arne Manzeschke. Frankfurt a. M./New York: Campus-Verlag, 2005, S. 399. [zurück]

[11] Vgl. Astrid Erll, Marion Gymnich: Interkulturelle Kompetenzen. Erfolgreich kommunizieren zwischen den Kulturen. Stuttgart: Klett, 2007, S. 26f. und Deardorff (2006) S. 6. [zurück]

[12] Vgl. Bhabha (²2007) S. 262f. [zurück]

[13] Welsch, Wolfgang: Kultur aus transkultureller Perspektive. In: Lehrbuch Kultur. Lehr- und Lernmaterialien zur Vermittlung kultureller Kompetenzen. Hrsg. von Dietmar Treichel und Claude-Hélène Mayer. Münster [u. a.]: Waxmann, 2011, S. 151 und vgl. Said, Edward W.: Kultur und Identität – Europas Selbstfindung aus der Einver-leibung der Welt. In: Lettre International 34, 1996, S. 24. [zurück]

[14] Vgl. Kerstin Hein: Hybride Identitäten: Bastelbiografien im Spannungsverhältnis zwischen Lateinamerika und Europa. Bielefeld: transcript, 2006, S. 60f. und 80f. [zurück]

[15] Unter dem Projektnamen Heymat wird das Phänomen der hybriden Identität bei Menschen mit muslimi-schen Migratonshintergrund an der Humboldt-Universität zu Berlin untersucht. http://www.heymat.hu-berlin.de/ (30.03.2012) [zurück]

[16] Vgl. Bhabha (²2007) S. 87. [zurück]

[17] Jeuk (2006) S. 93. [zurück]

[18] Jeuk (2006) S. 100. [zurück]

[19] Bhabha (²2007) S. 5. [zurück]

[20] Vgl. Harris, Paul: The black community‘s view of the Tiger Woods scandal. In: The Guardian, 06.12.2009. http://www.guardian.co.uk/sport/2009/dec/06/tiger-woods-scandal-white-black (30.03.2012) [zurück]

[21] Böttger, Klaus-Dieter/Ruppelt, Georg: Bibliotheken: Portale zu den Kulturen der Welt. In: Jahrbuch für Kulturpolitik. Bd. 3 Interkultur. Hrsg. vom Institut für Kulturpolitik der Kulturpolitischen Gesellschaft e. V. . Essen: 2003, S. 379. [zurück]

[22] Vgl. Motzko, Meinhard: Abschied von der „Bibliothek für alle‘“. In: BuB 60, 2008, 1, S. 50 und Ulucan, Sibel: Interkulturelle Bibliotheksarbeit in Berlins Öffentlichen Bibliotheken. Plädoyer für einen Mentalitätswandel. Berlin: Zentral- und Landesbibliothek, 2008, S. 44 und 83. [zurück]

[23] Vgl. Ulucan (2008) S. 54. [zurück]


Sibel Ulucan arbeitet als freiberufliche Trainerin für Kommunikation und Interkulturelle Kompetenz sowie als Dozentin für Kulturwissenschaft.

In ihren interaktiven Seminaren sensibilisiert sie ihre Seminarteilnehmer im Umgang mit Menschen aus anderen Kulturräumen und stärkt deren Kommunikations-, Interaktions- und Konfliktlösungskompetenz. Nach einem Studium der Romanischen Philologie und Ethnologie in Mainz, Salamanca, Göttingen und Urbino arbeitete Sibel Ulucan zunächst im Pressestab der Bundesintegrationsbeauftragten in Berlin sowie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Kassel, wo sie in einem internationalen Team arbeitete, lehrte und forschte. Ihr Engagement für die Interkulturelle Bibliotheksarbeit begann während ihres Bibliotheksreferendariats an der Zentral- und Landesbibliothek Berlin und führte u. a. zu mehreren Veröffentlichungen zu diesem Thema.