„Wo muss ich klicken, wenn ich ein Buch bestellen will? Warum ergibt meine Suche keine Treffer? Was sind Boolesche Operatoren und wofür braucht man sie?“ - So mancher Nutzer fühlt sich überfordert, wenn er in dem Online-Katalog seiner Bibliothek recherchiert. Kein Wunder, denn Online-Kataloge sind komplexe Systeme, deren Benutzerfreundlichkeit manchmal leider etwas zu wünschen übrig lässt. Online-Hilfesysteme können hier weiterhelfen und beispielsweise Funktionen und Begrifflichkeiten des Katalogs erklären und den Benutzer aktiv bei der Recherche unterstützen.
Doch welche Arten von Online-Hilfen gibt es und welche sollten in OPACs sinnvollerweise angeboten werden? Elke Greifeneder hat sich in ihrer Magisterarbeit an der Humboldt-Universität zu Berlin dem interessanten Thema „Online-Hilfen in OPACs“ gewidmet und die Online-Kataloge deutscher Universitätsbibliotheken auf die Tauglichkeit ihrer Hilfesysteme hin untersucht. Die Arbeit erschien 2007 als Monografie im VDM Verlag Dr. Müller.
Nach der Einführung beginnt die Autorin zunächst klassisch mit den theoretischen Grundlagen, wie z. B. einem kurzen geschichtlichen Abriss zur Geschichte von OPACs, Begriffsbestimmungen sowie Zielgruppenanalysen. Es folgt eine Klassifikation von verschiedenen Online-Hilfen, auf deren Basis in einem weiteren Teil die Online-Kataloge an deutschen Universitäten analysiert werden. Spätestens hier wird dem Leser klar, dass der Begriff Online-Hilfe deutlich weiter gefasst werden kann und muss, als man es zunächst denken würde. Neben klassischen Hilfetexten zur Benutzeroberfläche des Online-Katalogs, die sich über einen Hilfe-Button oder eine Kontexthilfe aufrufen lassen, werden auch sucheinschränkende Elemente wie Suchergebnisfilter sowie sucherweiternde Hilfen wie beispielsweise Recommender-Systeme beleuchtet. In einem letzten Teil werden schließlich konkrete Gestaltungs- bzw. Verbesserungsvorschläge für OPAC-Hilfesysteme zusammen getragen.
Die Untersuchung beinhaltet eine interessante Bestandsaufnahme, welche Arten von Online-Katalogen an deutschen Universitäten eingesetzt werden und welche Hilfeelemente dort integriert sind. Neben einer Analyse verschiedener Hilfetypen erhält der Leser viele praktische Anregungen, die bei der Konzeption und Gestaltung von Hilfen für Online-Kataloge nützlich sein können. Abschließend wird verdeutlicht, dass es die Sache jeder einzelnen Bibliothek ist, aus der Vielzahl verschiedenartiger Hilfen für die eigenen Benutzer die richtige Kombination zu finden und so ein individuelles Hilfesystem für den eigenen OPAC zusammenzustellen. Sinnvollerweise sollte die Konzeption von Online-Hilfen für OPACs bereits während der Entwicklung der Systeme ansetzen und sich nicht auf die nachträgliche Anpassung beschränken.
Das Buch bietet einen guten Einstieg in das Thema Online-Hilfen für OPACs. Es ist insbesondere für Bibliotheksmitarbeiter und Software-Entwickler geeignet, welche im Interesse der Benutzer einen Online-Katalog und die dazugehörigen Online-Hilfen verbessern möchten.