Auch wenn LIBREAS nicht allzuviel mit Candi Stanton zu tun, das Motto stimmt auf eine gewisse Art. Es geht - wenn man es etwas mit Pathos unterlegt formulieren möchte - um die junge Generation der Bibliothekswissenschaft. Im nunmehr in dieser Form 50 Jahre alten Institut für Bibliothekswissenschaft der Humboldt Unversität zu Berlin schöpft man nach jahrelangen inner- und außeruniversitären Debatten um das Fach und damit auch um die Existenz des Instituts, die ihren Höhepunkt in dem Schließungsvorschlag des HU-Präsidiums im Herbst 2003 fand, nun wirklich Morgenluft.
Am 15.Februar wurde im Akademischen Senat der Humboldt Universität durch die Freigabe der seit dem Jahr 2000 vakanten Professur dem Institut und dem Fach “Bibliothekswissenschaft” der Rücken gestärkt: Es gibt eine Garantie auf Zukunft, es gibt viel zu tun und es gibt gerade bei den Studierenden des Faches einen enormen Willen zur Tat.
LIBREAS ist Ausdruck dieses Willens. Es ist kein rein studentisches, aber doch ein sehr studentisch geprägtes Projekt. Es soll eine Schnittstelle zwischen den „jungen Wilden“ und den “alten Hasen“ aus Wissenschaft und Praxis werden, ein Forum für den Dialog, für den Austausch von Ideen. Daher der Name „Libreas - Library Ideas“. Im Prinzip soll die Zeitschrift genau die Zeitschrift werden, die die Dahinterstehenden selbst gern lesen.
LIBREAS soll offen sein, frisch, durchaus kontrovers und auch immer etwas unfertig, um Raum für Entwicklung zu geben, um Nischen zu erkennen, zu öffnen und um gegebenenfalls daraus Trends zu entwickeln. Mit dem Verlag BibSpider ist ein Partner gefunden worden, der gerade nicht als Big Player, sondern ebenfalls als eine Art “Sonde”, als ein - fast idealistisches - Projekt nah an den Entwicklungen in der Wissensgesellschaft agiert.
Nun liegt sie vor, die erste Ausgabe, spontan geboren und geprägt von dem Drang, etwas zu tun. Sicher gibt es noch die eine oder andere Holprigkeit und sicher wird sie noch nicht allen (selbstgesetzten) Ansprüchen gerecht. Dennoch erfreuen wir uns sehr an unserem “Primus” und wir freuen uns auf weiteres “Wachsen” und “Gedeihen” dieses Projekts.
Wenn Sie mögen, machen Sie doch einfach mit.
Berlin, im März 2005