> > > LIBREAS. Library Ideas # 45

Annotate via hypothes.is

Download PDF
doi:10.18452/29132 (edoc HU Berlin)

Editorial #45: The Sound of Libraries


Zitiervorschlag
Redaktion LIBREAS, "Editorial #45: The Sound of Libraries". LIBREAS. Library Ideas, 45 ().


Die Bibliothek ist, so lässt sich in den Beiträgen dieser Ausgabe der LIBREAS lernen, zugleich ein lauter und ein leiser Ort. Sie ist ein Ort von spezifischen Sounds, von akustischen Experimenten und auch eine Einrichtung, in der Musik schon lange Teil des Bestandes ist. Und selbstverständlich sind Klänge, Musik, Lärm und Ruhe keine festen, objektiven Entitäten, sondern auch sozial konstruierte und individuell interpretierte akustische Gegebenheiten.

Nicht immer berührt ein Call for Papers für eine Ausgabe unserer Zeitschrift so viele Interessen und führt zu so vielen Einreichungen. Aber mit der Frage nach dem Bibliotheks-Sound haben wir offenbar eine ganz besondere Frequenz getroffen. Das ist einerseits erstaunlich, da es außerhalb von der Akustikplanung für Bibliotheksarchitektur eher selten thematisiert wird. Andererseits ist es aber auch erfreulich: Es zeigt, dass die Bibliotheken weiterhin lebendige Orte mit spezifischer Kultur und Ästhetik sind.

Erfreut sind wir auch davon, dass diese Ausgabe auch medial sehr vielfältig wurde. Das Spektrum reicht von wissenschaftlichen Beiträgen über solche mit zahlreichen Bildern bis hin zu solchen, die vor allem Soundbeispiele bringen. Wir, die Redaktion der LIBREAS, wollen immer eine Zeitschrift gestalten, die wir selber gerne lesen würden. Diese Ausgabe ist eine, die diesem Ideal sehr nahe kommt: interessant, überraschend, teilweise wissenschaftlich, teilweise experimentell und verspielt, offen für alle Bibliotheksformen, die Bibliothekswissenschaft, bibliothekarische Publikationen und für Spezialinteressen – und, mit dem Beitrag der Queerbrarians am Ende, auch politisch. Wir hoffen, sie trifft nicht nur unseren, sondern auch den Geschmack, zumindest das Interesse vieler Leser*innen.

Abb. 1: Redaktionsorte XXIV: Hamburg, Frühling 2024

***

Zu der Zeit, in der wir für diese Ausgabe Korrektur lasen, erreichte uns die traurige Nachricht, dass Gabriele Beger, zuletzt Direktorin der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, aber auch Lehrbeauftragte an der Humboldt-Universität zu Berlin und Honorarprofessorin an der Fachhochschule Potsdam, verstorben ist.

Eine ganze Anzahl von Redaktionsmitgliedern der LIBREAS studierte bei ihr die Grundlagen des Bibliotheksrechts und hatte auch später mit ihr immer neu motivierende Kontakte. Sie vermittelte uns dabei nicht nur, dass dieses Thema relevant ist und interessant sein konnte, sondern sie lebte auch eine Begeisterung für rechtliche Fragen, für Open Access und das Bibliothekswesen im Allgemeinen vor, das sonst selten zu finden ist.

Eine ganze Anzahl von Kolleg*innen und Einrichtungen hat Nachrufe auf Gabriele Beger veröffentlicht, was zeigt, wie geschätzt sie war.1 Uns bleibt diesen nichts hinzuzufügen, ausser, dass mit ihr eine Person verstorben ist, die einiges dafür getan hat, dass wir selber im Bibliothekswesen aktiv sind.

Ihre / eure Redaktion LIBREAS. Library Ideas

(Berlin, Brandenburg an der Havel, Göttingen, Lausanne, München)